Shawn hatte so viel Unrecht in seinem Leben getan, doch sein größtes Vergehen war es Palina zu hintergehen. Wenigstens hatte er nun noch einmal die Möglichkeit das Richtige zu tun. Er eilte ihr zu Hilfe und es war ihm egal, dass nun Hank wusste, auf welcher Seite er wirklich stand. Er wollte nicht länger ihre Marionette sein. Ganze 3 Jahre hatte er dies jetzt schon ohne Widerworte durchgestanden. Jetzt war Schluss. Er konnte nicht mehr. Er war gebrochen, aber nicht in der Hinsicht, in dem Hank oder die anderen Anführer es sich wünschen würden. Für sie war das Ganze womöglich sowieso nur ein lustiges Spiel. Sie wollten andere an ihre Grenzen treiben, bis sie sich selbst verloren. Shawn rannte Pali nach und wollte ihr das Amulett reichen, doch sie stieß ihn von sich. Nicht verwunderlich und doch wollte er nicht aufgeben. Er rannte weiter. "Pali, nein. Warte, nimm das. Ich will dir helfen." Doch er hatte es sich selbst verbockt. Wie konnte man jemanden trauen dem Lügen so einfach von den Lippen gingen?
Plötzlich merkte Shawn jedoch eine Veränderung in ihm. Es fühlte sich an, als wäre ein Fremdkörper in ihm, der ihn nun fernsteuerte. Er rannte noch schneller, stieß Pali unsanft zur Seite, sodass sie zu Boden fiel. Er packte sie am Hals und drückte ihr die Luft ab. Worte sprach er nicht. Er war wie paralysiert. In ihm jedoch tobte es. Er wollte von ihr ablassen, doch er hatte keine Kontrolle. Dann jedoch schaffte er es den Griff von ihr zu lösen. "Lauf weg!", schrie er, da er er merkte, dass er es nicht lange schaffen würde den Zwang zu unterdrücken.

Palina rannte einfach weiter. Sie wusste nicht, wofür es gut war, aber sie rannte einfach. Shawn ließ sich nicht abschütteln und folgte ihr weiter, immernoch versuchte er auf sie einzureden, doch Palina konnte ihm nicht glauben. Nicht nochmal. Palina konnte niemandem mehr vertrauen, sie war vollkommen auf sich alleine gestellt. Und sie hatte keine Ahnung, wie sie aus dieser Sachen lebend rauskommen sollte. Immernoch rannte sie, ohne ein wirkliches Ziel zu haben, doch Shawn war schneller und er stieß Palina schließlich zu Boden. Sie knallte heftig auf und konnte sich kaum orientieren, da war Shawn schon über ihr, legte seine Hände um ihren Hals und drückte zu. Palina griff nach seinen Armen, wandte sich hin und her, versuchte gegen ihn anzukämpfen, aber sie war nicht stark genug. Die Tränen schossen Palina in die Augen und sie spürte, dass sie schwächer wurde. Dennoch konnte sie sehen, dass Shawns Blick vollkommen verändert war. Seine Augen waren viel dunkler und matt. Irgendwas war anders, aber was spielte es nun noch für eine Rolle? Palina würde jetzt sterben. Ihre Mutter würde ihren Willen endlich bekommen. Doch plötzlich lockerte sich Shawns Griff und er ließ von ihr ab. Palina hustete und richtete sich schwerfällig auf, als Shawn schrie, dass sie weglaufen sollte. Ohne darüber nachzudenken, tat sie es. Sie konnte sowieso gerade keinen klaren Gedanken fassen. Als sie um die nächste Ecke gelangt war, blieb sie stehen. Lange konnte sie das nicht durchhalten, ihr ging die Luft aus. Palina blickte um die Ecke, sah Shawn, der mit sich zu kämpfen schien und Hank, der etwas weiter entfernt stand, mit einem Grinsen auf seinem Gesicht. Hatte sie überhaupt eine Chance? “Töte sie!“, befahl Hank laut und Palina blinzelte sich schließlich davon. Viel bringen würde es ihr vermutlich nicht. Jetzt war sie leicht aufzuspüren. Im Park erschien sie wieder und blickte sich panisch um. Sie wusste nicht, wo sie noch hinkonnte. Palina lief in Richtung der Bäume, damit sie wenigstens nicht sofort gesehen werden konnte und versuchte einen Zauber zu sprechen, der sie unsichtbar machen würde. Allerdings musste sie sich den erst noch selbst ausdenken.

Shawn rechnete sich nicht viele Chancen gegen Hank aus, doch er konnte zumindest einen Versuch starten, auch wenn dieser darüber wahrscheinlich lachen würde. Hank war kein 0-8-15-Dämon. Er hatte sich und andere voll im Griff und genug Kräfte, um eines Tages wahrscheinlich sogar der Quelle Konkurrenz zu machen. Welche Machtspielchen Hank auch antrieben, war ihm egal. Er wollte einfach nur Pali in Sicherheit wissen und fliehen. Irgendwohin. Lange würde er sich sowieso nicht verstecken können, aber zumindest könnte er sich für einen Moment die Illusion schaffen die Schwarze Kobra austricksen zu können. Er atmete schwer, wollte Pali helfen, doch dann übermannte eine andere, unbekannt Kraft ihn. Die Stelle, an seinem Körper, die ein Tattoo zierte brannte wie Feuer auf seinem Rücken. Das war also das große Geheimnis dieser netten Verzierung. Es war kein feierliches Zugehörigkeitssymbol. Es war ein Symbol, durch das sie alle zusätzlich unter Kontrolle bringen konnten. Shawn würgte Pali, doch in ihm drehte sich alles, doch waren seine Augen weit aufgerissen, sodass er gezwungen war zuzusehen, während er ihr weh tat. Würde sein größter Albtraum, der vergangenen Nacht doch noch wahr werden? Er schaffte es jedoch Pali einen Vorsprung zu verschaffen. Sie schimmerte hinfort, doch Hank ließ nicht locker und verstärkte den Zauber nochmals. Hank befahl ihm, sie zu orten und zu töten, doch er versuchte sich gegen diesen Befehl zu wiedersetzen. Leider scheiterte er und gehorchte schließlich. Er ortete sie und teleportierte sich mit Hank in den Park. Erst hier kam er wieder zur Besinnung. Ob es sein Wille war oder einfach die Tatsache, dass Hank den Zauber unterbrach wusste er nicht. Vor lauter Wut feuerte er einige Feuerbälle auf Hank, auch wenn er genau wusste, dass ihm das nichts anhaben würde. Dieser lachte nur. "Genauso niedlich wie die Kleine. Was hast du vor? Mich zu Tode rösten?" Hank fand das alles einfach nur furchtbar amüsant. "Und jetzt her damit!", befahl er und ließ sich von Shawn das Amulett aushändigen. Er zwang ihn erneut über das Tattoo dazu und wieder versuchte er sich dagegen zu wehren, sodass er seltsam mit dem Arm zuckte. Schließlich riss Hank es ihm gewaltsam aus der Hand. "Bist du jetzt zufrieden? Du hast dieses dämliche Ding. Können wir es dann dabei belassen? Einmal ohne Blut vergießen?" Hank schmunzelte nur, blickte zu den Bäumen und schließlich Palina in die Augen. "Töte sie!" Shawn war sein persönliches kleines Lieblingsexperiment. Er hatte dem Jungen nie wirklich getraut. Auch als er den folgsamen Soldaten gespielt hatte. Die Sache mit Palina war nur eines der weiteren netten kleinen Experimente, die er an ihm durchführen wollte. Er hatte ihn die meiste Zeit über beobachtet und den Verrat schon aus meilenweiter Entfernung gerochen. Shawn war jämmerlich. Schade nur um seine guten Fähigkeiten als Kämpfer. Wäre er nur nicht so weich, hätte wirklich was aus ihm werden können. Doch so blieb er dennoch sein kleines nettes Spielzeug. Shawn näherte sich wieder Palina und zückte einen Dolch. "Sieht so aus, als bekämme Romeo und Julia eine Neuauflage." Hank setzte sich amüsiert auf eine Parkbank und beobachtete das Spektakel.

Palina war sich eigentlich ziemlich sicher, dass sie den Tag nicht überleben würde. Und vielleicht war sie dann endlich frei. Palina war niemand, der sich nach dem Tod sehnte oder es als Ausweg sah, auch nicht nach allem, was ihr passiert war. Aber wenn es nunmal ihr Schicksal war....dann würde der Alptraum endlich ein Ende haben. Dennoch rannte Palina weiter davon. Sie würde sich trotztallem ganz sicher nicht auf einem silbernen Tablett servieren. Auch wenn ihre Kräfte begrenzt waren, würde sie dennoch kämpfen. Bis zu ihrem letzten Atemzug. Wie sie es sich gedacht hatte, dauerte es nicht lange, bis auch Shawn und Hank wieder im Park erschienen. Doch bevor sie wieder Jagd auf Palina machten, entriss Hank Shawn das Amulett. Er wollte es nicht freiwillig hergeben. Zum ersten Mal kamen Palina erneute Zweifel. Hatte er sie doch retten wollen? War es die Wahrheit, dass er echte Gefühle für sie hatte? Und es war wirklich das Amulett ihres Großvaters? Palina fiel es schwer die Situation richtig zu deuten. Doch in der Regel konnte sie ihrem Instinkt trauen, richtig? Und wenn sie an seinen Blick dachte, als er die Hände um ihren Hals gehabt hatte...das war nicht Shawn gewesen. Palina hatte die beiden zu offensichtlich beobachtet, weil Hank sie schließlich erblickte und Shawn erneut befahl sie zu töten. Es ging also tatsächlich von ihm aus. Doch was sollte sie tun? Das hier war vom Magielevel eine ganze Nummer zu hoch für sie. Palina war nichtmal mehr ein ganzer Dämon. Sie hatte keine Zeit um weiter darüber nachzudenken, denn Shawn kam schließlich auf sie zu und Hank setzte sich gemütlich auf eine Parkbank. Palina erblickte den Dolch in Shawns Hand und schüttelte den Kopf. Nein, so durfte es nicht enden. Sie konnte nicht zulassen, dass er das tat. „Shawn....bitte das bist nicht du.“, dennoch ging Palina langsam ein paar Schritte rückwärts, „Ich weiß, dass das nicht du bist. Du musst dagegen ankämpfen. Du bist stärker als die. Du hast es schonmal geschafft.“, sprach sie eindringlich und hoffte, dass sie ihn erreichen konnte, „Du willst mir nicht wirklich wehtun, dass habe ich jetzt verstanden. Ich hätte dir glauben müssen. Es tut mir Leid.“, der Dolch glänzte gefährlich in der Sonne, „Shawn, du kannst das.“ Palina hoffte, dass sie nicht auf verlorenem Posten kämpfte.

Die Luft wurde immer dünner. Wie hatte Shawn sich nur einbilden können, dass er jemals auch nur ein Stück Freiheit besessen hatte? Wahrscheinlich hatte er sich da einfach selbst belogen. Das war einfacher gewesen. Zumindest für eine gewisse Zeit. Dabei hatte man ihn die ganze Zeit über beobachtet und nicht eine Sekunde Vertrauen geschenkt. Sie hatten ihn genauso reingelegt, wie er ihnen etwas vorgespielt hatte. Jetzt aber war dies alles gleichgültig. Hier ging es um Leben und Tod und wenn Shawn sich nicht unter Kontrolle bringen würde, würde er den Menschen, den er liebte umbringen. Das durfte er nicht zulassen. Er würde stärker sein müssen, als der Zauber. Als Hank ihm erneut den Befehl erteilte sie zu töten, ging er jedoch mit finsterem Blick zielstrebig auf sie zu. In seinem Blick war nichts menschliches mehr. Er wirkte dämonischer, denn je. Hank genoss dass Spektakel und ärgerte sich derweil, dass er keine Kamera dabei hatte, doch dennoch würde er diesen Moment genießen. Shawn war schon immer zu schwach gewesen, hatte zwar anfangs immer eine große Klappe gehabt, aber war dennoch letzten Endes ganz einfach zu drehen gewesen. Hank jedoch war niemals so dumm gewesen, dass er glaubte Shawn hätte sich komplett verändert. So einfach konnte man ihn nicht täuschen. Jemand, der den Blick abwandte, wenn er tötete, versuchte seinen Opfern einen so schmerzlosen Tod wie nur möglich zu bescheren war kein echter Dämon. Nur ein Schatten. Shawn hörte Palinas' flehende Rufe, doch er schaffte es nicht gegen die Macht des Tattoos anzukämpfen. Lediglich ein gebrochenes "Ich will ja nicht..." kam noch aus ihm raus, doch er hatte keinerlei Kontrolle über seine Handlungen. Er hielt den Dolch fest umklammert, schoss jedoch vorerst einige Feuerbälle auf sie ab. Einige gingen daneben, doch andere wiederum trafen sie und würden sicherlich hässliche Verbrennungen hinterlassen. Schließlich schleuderte er seinen Dolch mittels Telekinese auf ihren Oberkörper. Er verfehlte nur knapp ihr Herz, doch sah die Verletzung dennoch lebensgefährlich aus. Alles in Shawn tobte. Er wollte das alles nicht. Er wollte sie beschützen, doch stattdessen wurde er nun dazu gezwungen seinen Auftrag zu Ende zu bringen. Hank lächelte zufrieden. "Spiel weiter..."
Shawn rannte zu ihr, ließ eine weiter Klinge in seiner Hand erscheinen und hielt sie an Palis' Hals.
Daraufhin stand Hank gemütlich von seiner Bank auf und trat zu dem tragischen Liebespaar. "Irgendwelche letzten Worte, bevor ich dich und deinen kleinen Pantoffelheld hier für immer zerstöre, Ms. St.Gerard?"

Die ganze Situation war so verworren und verdreht, dass es schwer war wirklich durchzublicken. Palina verfluchte sich nun dafür, dass sie Shawn gleich als kompletten Lügner abgetan hatte. Nun wurde ihr bewusst, dass nicht alles nur Schein war. Er versuchte sie noch immer zu retten, aber sie hatte ihm nicht geglaubt. Sovieles zwischen den beiden war absolut nicht nach Plan verlaufen. Ganz sicher hatte Shawn sich nicht in sie verlieben sollen. Das hatte ihn nun so angreifbar gemacht. Es war grauenvoll und ein Ausweg schien nicht in Sicht zu sein. Hank war unerbittlich und zwang Shawn irgendwie dazu Dinge zu tun, die er gar nicht machen wollte. Palina versuchte auf ihn einzureden, er war ganz sicher stark genug. Sie musste einfach daran glauben und er auch. Dass Hank dennoch stärker war, merkte Palina, als Shawn sie mit Feuerbällen bewarf. Palina versuchte auszuweichen, wurde aber dennoch von einigen getroffen. Palina bemühte mit aller Kraft darum nicht zu schreien. Es sollte für Shawn nicht noch schlimmer werden, als es sowieso schon war. Blut lief langsam an ihr herab und sie zog scharf den Atem ein, als der Dolch knapp neben ihrem Herz in ihren Körper drang. Palina blickte an sich herunter und taumelte zurück. Ihr Rücken traf gegen einen Baum, der sie daran hinderte umzukippen. Sie schloss die Augen und atmete schwer, bis sie eine weitere Klinge an ihrem Hals spürte und Hanks Stimme vernahm. Sie sah Shawn direkt vor sich stehen und blickte ihm nocheinmal in die Augen. Er konnte nichts dafür, aber sie wusste, dass er sich nicht verzeihen würde. Palina bemühte sich um irgendeine Art von Lächeln, sie würde nicht um ihr Leben betteln, diese Genugtuung würde sie Hank nicht verschaffen. Stattdessen bekam sie eine Idee. „Fahr zur Hölle.“, sagte sie und blinzelte sich hinter den grausamen Dämon. Sie legte jeweils zwei Finger rechts und links an seine Schläfen und jagte alle Energieblitze, die sie noch aufbringen konnte, durch seinen Kopf. Das konnte er nicht überleben, er würde hirntot sein. Gemeinsam mit Hank fiel sie zu Boden. Sie hustete und Blut lief aus ihrem Mund.

Shawn bemühte sich so stark gegen den Zauber anzukämpfen, sodass das Tattoo auf seinem Rücken immer stärker brannte. So sehr, dass der Schmerz durch seinen ganzen Körper fuhr. Dennoch brachte der Kampf absolut nichts, wie er sehr schnell feststellen musste. Die Magie war stärker und brachte ihn dazu Dinge zu tun, die er nicht wollte. Das einzige, was er in der Lage war zu tun, war die Flugbahn seiner Feuerbälle ein wenig zu beeinflussen. Leider brachte auch das nicht viel. Es war aussichtslos. Bald wurde der Druck in ihm so groß, dass er unfähig war weiter dagegen anzukämpfen. Er gab sich nicht geschlagen. Er war einfach zu schwach. Trotzdem beobachtete er noch immer all seine Taten, als wäre er noch Herr über seinen Körper. Es war ein erschreckendes und gruseliges Gefühl. Fühlte es sich so an, wenn man besessen war? Gab es irgendeine Möglichkeit sich von diesem Zauber zu befreien? Alles war jedoch zu spät, denn er selber rammte ihr bereits einen Dolch in die Brust. Blut rann über ihren Körper und er hätte sich am liebsten übergeben. Selbstgefällig wie eh und je trat Hank zu ihnen, doch Palina teleportierte sich hinter ihn, und traktierte seinen Kopf mit Elektroschlägen. Als sie beide zu Boden fielen, erlangte Shawn wieder volle Handhabe über seinen Körper. "Nein!" Neeein! Pali!?", rief er und beugte sich über ihren regungslosen Körper. Sie durfte nicht tot sein. Sie hustete und Blut lief aus ihrem Mund. "Es tut mir so leid", wisperte er und strich über ihre Wange. Es gab nur nichts, womit er dies entschuldigen konnte. Genauso gab es kaum etwas, was er tun könnte um sie zu retten. Er war ein niederrangiger Dämon und besaß auch keinerlei Heilkräfte. Selbst seine Salbe würde in diesem Fall nichts nützen. Er griff ihre Hand und teleportierte sich mit ihr in die Unterwelt. Es war riskant, doch eventuell kannte er einen Heiler, dem er trauen konnte.

Palina wusste, dass Shawn alles tat, was er konnte. Es war nicht seine Schuld. Hank war ein erfahrener, starker Dämon. Vermutlich würde sich niemand gegen einen derartigen Zauber von ihm wehren können. Egal wie sehr man es versuchte. Vielleicht hätte sich Palina gegen Shawn wehren können, zumindest ein wenig, aber sie wollte ihm nicht wehtun. Ihre Kräfte gegen ihn einzusetzen war undenkbar für sie und so ließ sie seine Attacke einfach geschehen. Als er mit den Feuerbällen anfing hatte sie sowieso kaum noch eine Chance zu reagieren. Das Einzige, was sie schließlich noch tun konnte, war Shawn von Hank zu befreien. Es war ein Blitzgedanke und Palina tat es einfach, ohne groß darüber nachzudenken. Palina tötete ungerne, sie vermied es so gut es eben ging, aber in diesem Fall, hatte sie keine andere Wahl. Im Endeffekt war es vermutlich sogar das Beste. Palina fiel zu Boden und als sich Shawn zu ihr beugte wusste sie, dass es funktioniert hatte. Sie fühlte sich wahnsinnig müde, konnte die Augen kaum noch aufhalten. Dennoch spürte sie seine Hand auf ihrer Wange sehr deutlich. Shawn entschuldigte sich und Palina wollte etwas sagen, schaffte es aber nicht. Alles um sie herum war nun verschwommen, aber als es plötzlich wesentlich dunkler wurde, konnte sie sich denken, dass sie wieder in der Unterwelt waren. Palina drückte sanft Shawns Hand. „Es war nicht...deine Schuld.“, flüsterte sie leise und es fiel ihr sichtlich schwer zu sprechen, „Du musst dir selbst verzeihen.“ Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, obwohl ihr wahnsinnig kalt wurde und sie zu zittern begann. „Du bist doch mein Engel.“

Shawn hatte nichts tun können, um sie vor seinem Angriff retten zu können. Es war wahrscheinlich lächerlich angenommen zu haben, dass sein Wille stärker war, als der Zauber. Hank hatte ihn komplett unter Kontrolle und nichts, aber auch gar nichts hatte geholfen dagegen anzukämpfen. Nur für Sekundenbruchteile war er wieder bei Besinnung gewesen, aber dies war zu kurz gewesen, um irgendwas an dem zu ändern, was er tat. Es sah so aus als hätte Shawn die nächste Stufe der Erniedrigungen erreicht. Er wurde zur Maschine für Hank und alle anderen Geisteskranken, die in der Unterwelt nach Macht und Ruhm strebten. Pali währte sich kaum. Sie ließ es einfach geschehen. Es war furchtbar. Schließlich war sie fast zu kraftlos, um sich auf den Beinen zu halten, tötete jedoch Hank noch, sodass Shawn wieder zu sich selbst kam. Er hielt sie in seinen Armen, als sie zu Boden gestürzt war und teleportierte sich mit ihr in die Unterwelt. Es gab nicht annähernd ein Gefühl dafür, um zu beschreiben, wie er sich nun fühlte. Alles in ihm tobte.
In der Unterwelt schließlich schien Pali ihm zu vergeben. Einen Augenblick lächelte er, doch es erlosch sofort. Als sie meinte, dass er selbst sich vergeben sollte, schüttelte er den Kopf. Wenn Palina das hier nicht überleben sollte, würde er sich dies nie vergeben. Jedoch würde er nicht einen Schritt mehr tätigen, um die Schwarze Kobra zu unterstützen. Nicht nochmal. Selbst wenn das heißen würde, dass sie ihn töten würden. Er wollte nicht sterben, doch wenn ihm keine andere Wahl blieb musste er diesen letzten Weg wohl auch gehen. "Ich bin kein Engel", sagte er und eine Träne rann über seine Wange. Er griff nach ihrer Hand, hielt sie und strich ihr sanft über die Wange. "Du wirst nicht sterben. Das lass ich nicht zu."
Der Heiler namens Murtagh trat auf sie zu und blickte auf die verletzte, junge Frau, die Shawn in seinen Armen hielt. "Kannst du irgendwas machen?", fragte Shawn den jungen Heiler und hoffte, dass er ihm vertrauen konnte und ihn sein Instinkt, was ihn betraf nicht täuschte. Murtagh nickte und reichte Pali einen Trank, sprach einen Zauber und nutzte schließlich noch einige Heilsalben für ihre Wunden. Shawn hoffte, dass Pali dies retten würde.

Palina hatte eigentlich immer mit ihrem Ende gerechnet. Es war naiv gewesen zu glauben, dass ihre Mutter irgendwann aufgeben würde. Sie wollte das Amulett und ihre Tochter tot sehen und sie war schon immer sehr zielstrebig gewesen. Auch wenn sie sich ungerne selbst die Finger schmutzig machte. Dass das alles nun so geschah war natürlich viel grausamer, als es Palina sich jemals vorgestellt hätte. Sie hatte sich in Shawn verliebt und nun war er derjenige, der sie tötete. Und das sogar gegen seinen Willen. Palina war davon überzeugt, dass ihre Mutter einen Freudentanz aufführen würde, wenn sie davon erfuhr. Und auch Hank freute sich sichtlich, aber wenigstens ihm konnte Palina das blöde Grinsen austreiben. Sie hoffte nur, dass Shawn nun tatsächlich frei war. Sie wollte, dass er glücklich wurde, irgendwie.
Shawn hatte nicht vor Palina so schnell aufzugeben und nahm sie mit in die Unterwelt. Palina blickte ihn traurig an, natürlich schüttelte er den Kopf. Sie wollte nicht, dass er sich diese Sache sein ganzes Leben lang vorwarf. Er konnte doch nichts dafür. Als er ihr erneut über die Wange strich, schloss Palina ihre Augen. Sie war so furchtbar müde, auch wenn sie versuchte dagegen anzukämpfen. Dass schließlich eine weitere Person auftauchte, bekam Palina nur bedingt mit. Alles wirkte so weit entfernt und irgendwann schlief sie einfach ein.
Als sie wieder zu sich kam, schmerzte ihr ganzer Körper noch immer. Sie fühlte sich weiterhin schwach, aber dennoch ging es ihr irgendwie besser. War sie wirklich tot? Palina schlug die Augen auf, konnte in dem schummrigen Licht kaum etwas erkennen. „Shawn?“, fragte sie ins Nichts. War das hier immernoch die Unterwelt?

Hank schien die Sache wirklich genossen zu haben. Zumindest so lange bis Palina ihm den gar aus gemacht hatte. Damit schien der mächtige, sich stets überlegen fühlende Hank nicht gerechnet haben. Aber wie sagte man so schön? Hochmut kommt vor dem Fall. Dennoch wusste Shawn, dass selbst durch Hank die Gefahr durch den Unterwelt-Ring nicht gebannt war. Letztlich war auch er nur einer von vielen Fischen, die den ganzen Laden leiteten und aufrecht erhielten. Sein Tod jedoch würde schnell auffallen und dann würde man die Spur zurück verfolgen und Shawn keine ruhige Minute mehr gönnen. Sein Verrat würde auch durch Hanks' Tod nicht wieder in Vergessenheit geraten. Die Sache mit dem Tattoo würde es ihm nicht gerade einfacher machen. Sicher hatte nicht nur Hank dadurch Macht über ihn. Nun hatte er jedoch zunächst andere Sorgen. Wenn er nicht schnell handelte, würde das Mädchen, das er liebte schon bald sterben. In der Unterwelt bat er Murtagh um Hilfe, der sofort alle Hebel in Bewegung setzte. Es dauerte jedoch eine gefühlte Ewigkeit, bis Palina wieder zu sich kam. Als sie die Augen öffnete, fiel Shawn ein Stein vom Herzen. Seine zuvor sorgenvolle Mimik, wurde von einem Lächeln durchkreuzt. "Pali", begann er und kniete sich zu ihr. "Wie geht es dir? Kannst du dich bewegen?" Er war nicht sicher wie gut Murtaghs' Heilungskünste waren.

Murtagh hatte gute Arbeit geleistet, auch wenn Palinas Körper den Rest selbst übernehmen musste. Dennoch hatte er es geschafft ihr Leben zu retten. Palina war sich immernoch nicht sicher, ob sie nun tot war, aber die Schmerzen sagten ihr, dass es nicht so war. Und als sie dann Shawns Stimme hörte und ihn auch sehen konnte, fiel auch ihr ein Stein vom Herzen. Sie war nicht durch seine Hand gestorben und er würde damit nicht ewig zu kämpfen haben. Palina lächelte leicht. „Alles tut weh...“, gab sie ehrlich zu, versuchte sich aber dennoch sofort aufzurichten. Es war schmerzhaft und anstrengend, aber sie schaffte es schließlich. Palina sah sich vorsichtig um und erblickte Murtagh, der etwas entfernt von den beiden stand. „Vielen Dank.“, sagte sie und der Heiler nickte ihr zu. “Shawn. Es tut mir Leid, aber ihr müsst gehen. Sie werden sicherlich schon auf der Suche nach euch sein. Du bist ein guter Junge, aber ich kann dich nicht vor ihnen schützen. Dann töten sie auch mich.“, er reichte Shawn ein kleines Säckchen in dem sich Schutzkristalle und eine Heilsalbe befanden. “Mehr kann ich nicht für euch tun.“

Murtagh war nicht sehr gesprächig und so ließ er lieber Taten für sich sprechen. Dies war oft auch mehr wert, als jedes Wort. Nur so konnte Palina jetzt geholfen werden. Als sie wieder zu sich kam, hatte sie Schwierigkeiten sich aufzurichten. "Es tut mir so leid", brachte er hervor und schaffte es nicht ihr in die Augen zu blicken. Er hatte ihr das angetan, auch wenn er ferngesteuert gewesen war. Vermutlich wäre es nicht so schlimm gekommen, wenn nicht er, sondern jemand anders sie attackiert hätte. Bestimmt hättte sie sich dann mehr gewehrt, als gegen ihn. Hank hatte dies genau so geplant. Seinen Tod hatte er allerdings wohl nicht kommen sehen. Shawn war darüber aber sehr erleichtert. Es gab ihm wenigstens einen kurzen Vorsprung. Dadurch das Murtagh ihnen half, brachte auch er sich in Lebensgefahr und Shawn wusste kaum, wie er sich dafür bedanken sollte. "Du hast etwas gut bei mir", sagte er daraufhin nur und Murtagh nickte.  Kurz darauf bat er die beiden jedoch zu verschwinden und gab ihnen noch ein paar Heilsalben und Schutzkristale. "Ich werde nicht für euch kämpfen", stellte er nochmal klar. "Das ist alles, was ich tun kann."

Shawn blieb stumm und überlegte, wie er Palina am besten klar machen sollte, dass sie besser getrennte Wege gingen. Solange er dieses Tattoo trug und gejagt wurde, war er noch immer eine Gefahr für sie. Es würde wieder passieren, dass man ihn als Waffe gegen sie einsetzte. 

Er schluckte. "Es ist besser wir zwei wissen nicht, wo der andere ist. Ich werde nicht mehr in meine Wohnung zurück kehren und alleine fliehen" Dann küsste er sie sanft auf die Stirn. "Komm wieder zu dir. Ohne mich wirst du es schaffen.", sagte er, auch, wenn ihm der Gedanke sie alleine zu lassen missfiel. "Du kriegst das hin." Dann drückte er ihr noch einen Zettel in die Hand, auf der ein Zauber stand, der ihr Aussehen für den Blick des Bösen verändern würde. er hoffte, dass der Zauber stark genug war, um sie vor weiteren Angreifern zu schützen. bei ihm funktionierte der Zauber aufgrund des Tattoos nicht. Er hatte es vor Jahren selbst versucht. Bei ihr müsste es aber funktionieren. "Es ist besser, wenn wir uns trennen." Alles in ihm wiederstrebte gegen den Gedanken sie alleine zu lassen, aber er wusste, dass sie ohne ihn eine bessere Chance haben würde.

Palina sah, wie Shawn mit sich kämpfte. Er konnte sie nichtmal wirklich ansehen. Sie streckte ihre Hand nach ihm aus und strich sanft über seine Wange. „Es gibt nichts was dir Leid tun müsste. Das warst nicht du.“, meinte sie ehrlich. Sie gab ihm keinerlei Schuld an dem was eben mit Hank passiert war. Er hatte dagegen angekämpft, Palina wusste das. Und danach hatte er sie hergebracht. Ohne ihn, wäre sie jetzt tot. Und auch ohne Murtagh, der schließlich klar stellte, dass er nichts mit den beiden zu tun haben konnte. Palina konnte das verstehen, er musste sich selbst beschützen. Die Halbdämonin konnte nur erahnen, wieviel mehr hinter der ganzen Sache steckte. Hank war nur der Anfang. Sie lächelte Murtagh noch ein letztes Mal zu, bevor er verschwand.

Als sie wieder zu Shawn blickte, konnte sie seinen wahnsinnig ernsten Gesichtsaudruck sehen und was er sagte, wollte sie nicht hören. „Was...nein!“, sie schüttelte vehement den Kopf. „Wir schaffen das zusammen.“ Doch Shawn schien alles schon längst durchdacht zu haben und reichte ihr einen Zettel. Palina überflog die Zeilen und sah dann wieder in seine Augen. Sie wollte das nicht. Sie konnte nicht so weitermachen wie bisher. Vorallem konnte sie nicht mehr ohne ihn sein. Schon gar nicht, wenn sie nicht wusste, ob es ihm gut ging. Seine Worten schmerzten sie sehr. „Das stimmt nicht, es ist nicht besser!“, wehrte sich Palina und hielt Shawn schließlich am Arm fest. Sie würde ihn nicht gehen lassen. Sie ignorierte ihre Schmerzen, zog ihn zu sich und küsste ihn. Es durfte nicht so enden. Ohne ihn würde es Palina nicht schaffen. Nicht mehr. Als sie sich von ihm löste, legte sie ihre Stirn gegen seine. „Ich liebe dich.“, flüsterte sie.

Murtagh verschwand, da er es nicht riskieren wollte mit auf die Abschussliste zu geraten. Das was er getan hatte, war schon riskant genug gewesen. Ab hier mussten die zwei alleine klar kommen. Shawn hatte gehofft, dass Palina es verstehen würde, warum es besser war, wenn sie sich trennten, aber natürlich war dem nicht so. Sie wollte nicht alleine weiter kämpfen. Sie wollte bei ihm bleiben. "Der Zauber wird dir helfen", sprach er, auch als Pali bereits vehement den Kopf schüttelte. "Keiner wird dich finden können. Bei mir klappt der Zauber nicht. Ich habe immer noch dieses furchtbare Tattoo." Er wusste, dass er gegen seine Bosse keine Chance hatte. Ob nun alleine oder mit Palina an der Seite. Pali aber konnte untertauchen. Ihn aber würden sie früher oder später doch finden. Der Zauber in dem Tattoo verriet ihn. Was dann geschah, wussten womöglich nur die Götter. Weitere Folterungen oder gar der Tod? Hank hatte vorhin schon sowas angedeutet, dass er nur ein dummes kleines Spielzeug war, dass man zerstören konnte, wenn man es nicht mehr brauchte. 

Palina aber ließ nicht locker und hielt ihm am Arm fest: Sie zog ihn zu sich und küsste ihn. "Ich dich auch", flüsterte er beinahe, als sie sagte, dass sie ihn liebte, doch er musste nun stark bleiben. "Und genau deshalb ist es besser, wenn ich gehe. Ich bringe dich nur in Gefahr. Wenn ich bei dir bleibe wirst du sterben. Sie können mich womöglich überall orten. Mit dir an meiner Seite ist es, als würde ich dich ihnen auf dem Silbertablett präsentieren. Du musst gehen und zwar schnell." Er holte etwas Luft. "Wenn ich einen Weg gefunden habe dieses Ding los zu werden und von ihnen los zu kommen, können wir uns wieder sehen, aber bis dahin..." Er war sich selbst nicht sicher, ob dieses Wiedersehen jemals stattfinden würde. Vielleicht war er vorher selbst schon tot.

Shawn ging nicht auf ihren Widerspruch ein. Stattdessen erklärte er ihr, was der Zauber, den er auf den Zettel geschrieben hatte bewirken sollte. Aber das interessierte Palina nicht. Was sie wirklich interessierte war er. Dass es ihm gut ging war ihr wichtig. Wenn er jetzt wegging, dann würde sie ihn vermutlich nie wieder sehen. Das konnte sie nicht übers Herz bringen. Palina schüttelte weiterhin den Kopf und Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sie wusste ja, dass er vielleicht Recht hatte, aber ihre eigene Sicherheit war ihr egal. Natürlich war ihr sehr bewusst, dass es in seiner Nähe gefährlich war, sie war nicht dumm. Aber das spielte für sie keine Rolle. Zu zweit waren sie stärker. Und vorallem waren sie nicht allein. Palina hatte niemanden. Nur Shawn kannte sie wirklich und mochte sie so, wie sie war. All die Dinge, die ihre Familie als nicht gut genug empfand, waren in Ordnung für ihn. Er liebte sie auch, sagte es sogar, aber hielt dennoch an seinem Plan fest. Eine Träne lief Palinas Wange hinab. „Ich werde nicht gehen. Ich lasse dich damit nicht alleine!“, meinte sie etwas lauter. Sie war aufgebracht. Shawn klang nicht sehr überzeugend als er meinte, dass sie sich wiedersehen konnten, wenn er das Tattoo losgeworden war. Er glaubte ja nichteinmal selbst daran, dass das jemals passieren würde. Palina blickte unter sich und legte ihre Hände auf ihr Gesicht. Das alles konnte doch einfach nicht wahr sein. Auch wenn das sicher nicht sein Plan gewesen war, hatte er sie gerettet. Auf so vielen Arten und Weisen. Und jetzt sollte alles so plötzlich vorbei sein. Palina hob den Blick erneut und sah ihn traurig an. „Na schön.“, sie presste ihre Lippen aufeinander, um weitere Tränen zurückzuhalten. Sie zitterte. „Wenn du es so unbedingt willst. Dann ist das jetzt wohl der Abschied.“

Ihre Sicherheit war ihm wichtiger, als seine eigene. Dass er sie eigentlich hatte umbringen sollen, war nun keineswegs mehr zu überdenken. Irgendwie musste er es schaffen sie davon zu überzeugen, dass es besser war, wenn sie getrennte Wege gingen. Sie beide hatten so bessere Chancen. Schließlich würden sie sich so auch voll und ganz auf sich konzentrieren können, wenn sie in Gefahr gerieten. Auch er war von seinen Gefühlen vollkommen übermannt, doch wenn er ihr jetzt sagen würde, dass es ihm genauso wenig passte sie alleine zu lassen, würde sie ihn nur mehr darum bieten nicht zu gehen. Er wusste nicht, ob er dann noch stark bleiben würde. Als sie dennoch darum bat, dass er nicht gehen sollte, gab er wenig überzeugend "Doch, es geht nicht anders", von sich. Er hoffte, sie würde es ihm nicht noch schwerer machen, doch dann wich sie von ihm und war bereit ihn gehen zu lassen. 

Er zog sie zu sich und küsste sie erneut. Dieses mal länger, als zuvor. Er wollte jedes kleine Detail dieses Moments in sich aufsaugen und daraus Kraft für die nächsten Tage schöpfen. 

Plötzlich jedoch hörte er laute hinter sich. Er wandte sich um und erblickte gleich an die zehn Mitglieder der Schwarzen Kobra. Auch Murtagh war unter ihnen, doch hatten sie ihn in der Mange und hielten ihn fest. "Das Spiel ist aus", sagte Will - ein weiterer Anführer neben Hank. Noch ehe Shawn reagieren konnte, schimmerten sich einige von ihnen hinter Pali und ihn und legten ihnen magische Fesseln an. Will grinste zufrieden und trat den Rückweg an. "So, hat dieser Kindergarten hier auch endlich bald ein Ende." 

Shawn versuchte trotz Fesseln Palis' Hand zu greifen, doch war sie zu weit entfernt. "Ich bring uns hier raus", sagte er und Will lachte nur, kommentierte ihn aber nicht.