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 Shawn & Palina

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BeitragThema: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyFr 6 Jun 2014 - 15:24

Ein falsches Spiel (Teil 1/2)
Palina St.Gerard war gerade im Park unterwegs. Die meiste Zeit verbrachte sie eigentlich in der Unterwelt, weil sie dort schwerer aufzufinden war, allerdings musste auch sie ab und zu mal frische Luft schnappen, etwas vom normalen Leben sehen...damit sie nicht irgendwann verrückt wurde. Es war ein schöner Tag und Palina genoss die Sonne, die ihr ins Gesicht schien, als sie plötzlich nicht weit von sich, einen zwielichtigen Typen stehen sah, der sie anstarrte. Sie hielt inne und sah ihn an, sie war sofort misstrauisch. Der Typ schien nicht unbedingt clever zu sein, weil er sich nichtmal die Mühe machte sich anzuschleichen oder unentdeckt zu bleiben, stattdessen materialisierte er ein Messer in seiner Hand und kam auf sie zu. Sofort griff Palina nach ihrer Tasche, darin befanden sich einige Elixiere, die andere Dämonen in Schach halten oder sogar töten konnten. Sie kam nicht dazu gezielt ein passendes herauszusuchen, da der Typ schließlich anfing zu rennen und sie somit ebenfalls erstmal wegrennen musste.

Shawn Lewis hatte vor einigen Tagen einen neuen Auftrag bekommen: Die Tochter von Mrs. St.Gerard töten. Sie besaß nicht viele Fähigkeiten. Wodurch es eigentlich keinen großen Schwierigkeitsgrad darstellen sollte. Allerdings sah dieses Mal sein Aufgabe noch ein wenig anders aus. Palina besaß ein mächtiges Amulett, das ungeahnte Kräfte und einen starken Schutzzauber in sich trug. Dieses Amulett wollte Mrs. St.Gerard gerne wieder haben. Zu dumm nur, dass sie es ständig um den Hals trug und nicht oder wohl nur selten abnahm. Wenn sie es trug, würde er ihr nichts anhaben können. Also würde er sie dazu bringen müssen, es abzulegen. Dies hieß er müsste ihr näher kommen. Sich zumindest mit ihr anfreunden. Was eignete sich also besser mit jemanden ins Gespräch zu kommen, als den Helden und Lebensretter zu spielen? Somit hatte er kurzerhand Zach gefragt, ob er den bösen Verfolger mimen würde. Er eignete sich perfekt dazu, da er als Feuerdämon keinen Schaden durch Feuerbälle trug und er ihn somit angreifen könnte, ohne ihn wirklich zu verletzen. Es passte ihn nicht sich näher mit Pally ausseinandersetzen zu müssen, aber da musste er durch. Somit hoffte er insgeheim, dass sie einfach nur gut aussah, aber sonst strohdoof und langweilig war. Das würde es einfacher machen. Verweigern konnte er diesen Auftrag eh nicht. Es sei denn, er würde wieder wochenlang halbnackt angekettet in einer dunklen Zelle hocken und noch mehr Verletzungen sammeln wollen. Darauf hatte er wirklich keine Lust. Er war ehrlich gesagt froh, dass er sich mittlerweile einige Freiheiten verdient hatte und man ihm nicht mehr so genau unter die Lupe nahm. Gute Führung machte sich also ausgezahlt. Shawn lehnte gegen eine Wand und wartete auf sein Zeichen. Da sah er auch schon wie Palina eilig davon rannte. Er sah Zach und zielte einige Feuerbälle auf ihn. "Lass sie in Ruhe, du kleiner Mistkäfer!", rief er und feuerte noch einige Bälle ab. Zach schrie und zielte mit einigen schwach geladenen Energiebällen auf ihn. "Renn weg, ich mach das schon!", rief er Palina noch zu und inszenierte schließlich noch den tragischen Tod des Dämons.

Palina St.Gerard war es gewohnt verfolgt zu werden. Seit ihre Familie sie rausgeworfen hatte, machte sie solche Dinge fast täglich durch. Ihre Mutter wollte sie immernoch tot sehen, um jeden Preis. Irgendwie hatte Palina es hinbekommen dennoch immernoch am Leben zu sein. Ihre Kräfte waren durch den Bann ihrer Mutter wahnsinnig begrenzt, dennoch hatte Palina immernoch ein paar Tricks und Kniffe im Ärmel. Ihr Großvater hatte ihr vieles beigebracht bevor er von ein paar Hexen umgebracht worden war. Palina vermisste ihn sehr, er war der einzige in der Familie, der sie gern hatte, obwohl sie nicht wie ihre Schwestern war. Für ihre Mutter dagegen war sie schon immer eine Schande gewesen und das gab sie Palina auch immer zu verstehen. Die Sache mit dem Verlobten ihrer ältesten Tochter war der perfekte und willkommene Grund um ihre Jüngste loszuwerden. Auch wenn sie die Wahrheit vermutlich sogar kannte. Denn Palina hatte nie vorgehabt ihrer Schwester Allison den Verlobten auszuspannen. Er hatte sie vergewaltigt, aber niemand hatte ihr glauben wollen. Und nun war Palina pausenlos auf der Flucht. Sie ließ sich kaum zwei Minuten an der Oberfläche sehen, schon kam der nächste Angreifer. Sie hatte wirklich die Nase voll davon. Ehe sie allerdings den neusten Angreifer selbst zur Strecke bringen konnte, mischte sich ein anderer fremder Mann ein. Er wollte ihr helfen. Palina war verwundert, lief dennoch bis zur nächsten Ecke und versteckte sich dort. Sie konnte gerade noch beobachten, wie Shawn den anderen Dämon tötete. Die Situation war seltsam. Noch nie war es vorgekommen, dass ihr jemand hatte helfen wollen. Schon gar kein magisches Wesen. Palina blickte den ihr noch fremden Mann misstrauisch an. „Wer bist du?“ Sie konnte niemandem vertrauen.

Shawn Lewis grinste, als Zach sich qualvoll in den Flammen wandte und immer lauter schrie. Beinahe etwas zu theatralisch für Shawns' Geschmack, aber nicht zu aufgesetzt, um unecht zu wirken. Das wäre schon einmal geglückt. Wie er gehofft hatte, war Palina nicht ganz verschwunden, sondern hatte sich nur in sicherer Entfernung versteckt gehabt. Shawn hatte sie in den letzten Tagen aus der Entfernung beobachtet und kam sich dabei schon vor wie ein Stalker, aber dies war Teil seiner wahnsinnig tollen Ausbildung. Anderen hinterher zu spionieren war damit so etwas wie Grundkenntnisse, die man bereits zu Beginn beigebracht bekam, ehe man erste Morde verüben musste. Bei der Bespitzelung von Palina war ihm schließlich aufgefallen, dass sie ihr Amulett anscheinend wirklich nicht abnahm. Vielleicht höchstens zum duschen, aber so weit war er ihr nun doch nicht gefolgt. So viel Respekt musste doch noch gewahrt werden, auch wenn er sie bald töten würde. Nachdem Zach schließlich den tragischen Tod gestorben war und Pally wieder hervor trat, musterte sie ihn misstrauisch. "Kein danke?", entgegnete er nun, musste leicht grinsen und zog gleichzeitig die Augenbraue hoch. "Na, aber wenn du es unbedingt wissen willst. Ich bin Shawn Lewis und sehe nun einmal nur ungern zu wie jemand umgebracht wird. Und? Wer bist du und wieso war er hinter dir her?", fragte er und tat, als wüsste er von nichts.

Palina St.Gerard war die meiste Zeit alleine. Sie hatte alle ihre Freunde zurücklassen müssen, weil sie nicht riskieren konnte, dass sie jemand benutzte um an sie heranzukommen. Soetwas könnte Palina sich nicht verzeihen. Sowieso glaubten fast alle, dass sie bereits tot war. Ihre Mutter hatte sich alles bis in kleinste Detail zurecht gelegt. So war Palina also der Geschichte nach im Kampf gegen eine Hexe zu Tode gekommen, als sie versucht hatte, eine ihrer Schwestern zu retten. Eine wirklich traurige Geschichte, die keine weitere Schande über die Familie brachte. Denn das Image war alles was zählte. In Wahrheit hatte Palinas Mutter sie persönlich umbringen wollen, aber der Plan ging nach hinten los. Palina verlor lediglich ein halbes Dämonendasein und konnte fliehen. Und seitdem war sie alleine und musste in Jedem eine potenzielle Gefahr sehen. So auch in Shawn. Er war ein wenig erstaunt, dass sie sich nicht bedankte und Palina musste ernsthaft über seine Worte nachdenken. Er hatte ihr gerade geholfen. War sie wirklich schon so paranoid, dass sie ihm dennoch so misstrauisch gegenüber stehen musste? „Danke...“, erwiderte sie leise. Sie musste ihm ja nicht gleich um den Hals fallen, aber ein komplettes Miststück wollte sie auch nicht sein. War sie sowieso nie gewesen. Er stellte sich ihr nun vor, stellte dann aber nach Palinas Geschmack zu viele Fragen. Die aber auch verständlich waren. Palina kaute kurz auf ihrer Unterlippe herum. Sie war unsicher. „Ich heiße....Lina. Und ich weiß nicht, warum er hinter mir her war. Aber ich schätze Dämonen brauchen für sowas nichtmal Gründe.“, Palina wusste nicht, ob sie eine überzeugende Lügnerin war, aber es spielte auch keine große Rolle. Sie würde die Wahrheit so oder so nicht sagen.

Shawn Lewis hatte das Gefühl fast schon verlernt zu haben wie man sich anderen Menschen gegenüber zu verhalten hatte. Seit sein Dad ihn an den Unterwelt-Ring, der sich schwarze Kobra schimpfte, verkauft hatte, hatte er sich von anderen stark distanziert. Zunächst weil er keine andere Wahl hatte und sowieso festgehalten wurde, doch später um diejenigen, die er einst geliebt oder geschätzt hatte nicht in Gefahr geraten würden. Auch Freundschaften mit Leidensgenossen, die ebenso unfreiwillig zum Kopfgeldjäger ausgebildet wurden, waren alles andere als ratsam. Somit hatten sie schlichtweg seinen besten Freund Dylan getötet, da sie es nicht guthießen, wenn sich Mitglieder der Kobra zu Nahe standen. Es war der reinste Albtraum. Somit hatte er sich irgendwann einfach versucht in die Rolle des einsamen Wolfs zu fügen. Dabei war er früher ganz anders gewesen. Zwar war er da quasi noch ein Kind gewesen, aber er war glücklich, fröhlich, offen und ohne Sorgen gewesen. Das alles hatte sich geändert, als er 13 Jahre alt war. Von
dort an hatte er die Unterwelt sein Zuhause nennen müssen und sich jedes Stückchen Freiheit hart erkämpfen müssen. Schnell hatte er gelernt, dass er diese nur bekam, wenn er genau das tat, was sie von ihm verlangten. Vorher mochte er zwar nach seinem Gewissen gehandelt haben, aber nachdem man immer wieder gefoltert worden war, gab man irgendwann nach und hörte auf mit frechen Sprüchen. Das Gute jedoch an seinem Job war, dass es Fremde waren, die er tötete. Er hatte keinen Bezug zu ihnen und somit hatte er sich mit der Zeit irgendwie daran gewöhnt. Einmal hatte er sich sogar dabei erwischt wie er sich gefreut hatte, als er als Belohnung für seine gute Arbeit gleich zwei neue Kräfte bekommen hatte. Er war stolz auf sich gewesen. Er hasste sich dafür, dass sie ihn soweit getrieben hatten, dass er angefangen hatte ihr Lob und ihre Anerkennung wertzuschätzen. Wie tief war er eigentlich gesunken? Dabei hatte er sich doch selbst versprochen sich niemals von ihnen ganz brechen zu lassen und niemals seine wahre Moral zu vergessen. "Lina", wiederholte er ihren Namen. Anscheinend benutzte sie eine Abkürzung seit sie auf der Flucht war. "Also, ja, das mag wohl sicher stimmen. Dämonen kann man nun einmal nicht trauen." Er musterte sie, um nach Wunden zu suchen, doch fand keine offensichtliche Verletzung. "Alles okay mit dir? Hat er dich irgendwie verletzt?", fragte er und schaute sie besorgt an. Er überlegte, wie er sie dazu bewegen sollte mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Es durfte nicht zu offensiv oder drängend sein. So würde er nur das Gegenteil bezwecken. Somit versuchte er es zunächst mit etwas Zurückhaltung.


Palina St.Gerard wusste noch immer nicht genau, wie sie mit Shawn umgehen sollte. Seit sie denken konnte, war sie praktisch Einzelkämpferin. Sie war es wirklich nicht gewohnt, dass ihr jemand half. Ihre Mutter hatte sicher die halbe magische Welt gegen sie mobilisiert, viele blieben da nicht übrig, denen man vertrauen konnte. Mal abgesehen davon, dass es sowieso gefährlich war irgendeine Art von Bekanntschaft zu schließen. Palina wollte nicht, dass jemand Unschuldiges wegen ihr zu Schaden kam. Und damit musste sie einfach rechnen. Sie beobachtete jede seiner Bewegungen, hörte genau auf seine Stimme um zu erkennen, ob auch Shawn unter der riesigen Decke ihrer Mutter steckte. Er sah nicht unbedingt böse aus, vielleicht sogar eher sympathisch. Es war so absurd. Er hätte ja eben einen 'Kollegen' töten müssen, nur um ihr vorzuspielen, dass von ihm keine Gefahr ausging. Palina war total angespannt, auch wenn sie versuchte es nicht zu sein. Sie musste sich einfach mal beruhigen und ihre Zweifel zurückdrängen. Nicht jeder auf dieser Welt kannte ihre Geschichte und war hinter ihr her. Das war unmöglich. Shawn schien nun besorgt und das er sie musterte war Palina unangenehm. Sie schüttelte den Kopf. „Nein..alles gut. Er hat mich nicht erwischt.“, sie lächelte ein wenig, „Danke nochmal. Ich war im ersten Moment nur verwundert, dass mir jemand geholfen hat.“, und das war sogar die Wahrheit. Sie blickte sich um. In unmittelbarer Nähe war niemand zu sehen. „Ich sollte jetzt lieber gehen.“ Sie hatte Angst von den falschen Leuten gesehen zu werden.

Shawn Lewis hasste es jetzt schon hier den netten Kerl vorspielen zu müssen, um dann hinterher doch sein wahres Gesicht offenbaren zu müssen. Dabei wollte er das alles nicht einmal wirklich. Es war einfach die bessere Alternative für ihn. Er hatte irgendwann angefangen seine Taten damit zu rechtfertigen, dass seine Opfer so oder so getötet werden würden. Wenn er es nicht tat, würden sie jemand anderes schicken. Im Prinzip waren es nur Namen auf einer langen Liste, die er nach der Reihe durchstreichen konnte. Einen nach dem anderen. Somit war auch Palina nichts anderes. Nur ein Name auf eine Liste.. wenn da nur nicht dieses dumme Amulett, um ihren Hals wäre. Palina wandte den Blick ab und schüttelte den Kopf, als er sie musterte und nach Verletzungen fragte. "Gut, aber falls doch... ich bin zwar sicher kein Wächter des Lichts, aber ich habe eine magische Heilsalbe. Trägt man sie früh genug auf, heilt alles dadurch relativ schnell." Er lächelte und hörte ihr weiter zu. "Keine Ursache. Ich habe das gerne getan Außerdem hatte ich eh gerade nichts besseres zu tun", meinte er mit einem Augenzwinkern. Palina sah sich erneut um, ob noch jemand da war. Danach schien sie sich von ihm los reißen zu wollen. "Also, das soll jetzt keine Frage nach einem Date sein. Bitte nicht falsch verstehen, aber wenn du Lust hast würde ich gerne noch einen Kaffee mit der trinken gehen. Wahlweise auch Cola oder was anderes." Er war nicht geübt darin Mädchen einfach so um ein Treffen zu bitten. Schließlich hatte er sein ganzes Teenagerdasein ein wenig anders verbracht, als es üblich war. Er hoffte jedoch, dass Pali ihn nicht weiter versuchen würde abzuwimmeln.

Palina St.Gerard hatte das Gefühl, dass sie es verlernt hatte mit Leuten zu sprechen. Damit hätte sie nicht gerechnet. Allerdings gab es bei ihr auch erschwerte Bedingungen. Trotzdem wollte sie nicht komisch wirken oder sogar verrückt. Aber genauso schien sie sich gerade aufzuführen. Auch weil sie Shawn böse Absichten andichtete, obwohl er sie gerade eben erst gerettet hatte. Vielleicht musste sie doch mal wieder öfter unter Leute gehen. Sie konnte doch nicht ewig in Isolation leben, richtig? Vermutlich würde ihre Mutter oder deren Gehilfen sie sowieso finden. Egal ob sie sich versteckte und abkapselte oder nicht. Dennoch war es schwer für sie. Zuviel war geschehen. Von der eigenen Familie so hintergangen zu werden hinterließ eben seine Spuren. Palina wollte sich bemühen, ein weniger offener zu sein. Kleine Schritte. Weiterhin bot Shawn ihr seine Hilfe an. „Okay. Magische Heilsalbe, ist notiert.“, jetzt musste sie sogar kurz Grinsen. Es war eigentlich eine Kleinigkeit, aber es fühlte sich toll an, mal wieder mit jemandem scherzen zu können. Wenigstens ein klein wenig. Oder allgemein eine Unterhaltung zu führen. Trotz allem konnte Palina ihre Ängste nicht komplett abstellen und mitten im Park mit jemandem zu plaudern war sicher nicht die beste Idee, die sie haben konnte, weshalb sie gehen wollte. Shawn wollte sie aufhalten und seine Frage überforderte Palina ein wenig. „Ich...also...“, stammelte sie und hasste sich für diese Peinlichkeit. Sie dachte darüber nach. Sie war immer auf der Flucht und musste stets wachsam sein. Was sprach denn gegen ein klein wenig Spaß oder eine nette Bekanntschaft? Es war doch nur ein Kaffee...oder wahlweise eine Cola. Palina atmete tief ein. „In Ordnung.“, sie lächelte, war aber dennoch sichtlich nervös. Sicherlich würde sie diese Entscheidung irgendwann bereuen.

Shawn Lewis hoffte es würde nicht allzu lange dauern sie dazu zu bringen ihr Amulett abzulegen. Sofern die Gerüchte stimmten, hatte Palina nämlich keine Ahnung, welche Macht sich in diesem Artefakt befand. Dies war vielleicht sein größter Trumpf, den er in der Hand hatte. Pali jedoch war noch so jung. Ein Jahr jünger, als er. Sie verdiente den Tod nicht, doch in diesen Gedanken durfte er sich jetzt nicht verrennen. Er hatte sich ohnehin mit den Jahren beigebracht sich die Schicksale anderer nicht so nah an sich heran zu lassen. Er kam, sah und tötete. Ganz einfach. Irgendwie würde er auch das hier hin bekommen. Vor allem würde er versuchen müssen keine Sympathien für sie aufzubauen. Wenn jedoch alles so gut klappte, wie er glaubte, würde sie noch heute ihren frühen Tod ins Auge blicken. Schönheit, hin oder her. Selbst Schneewittchen musste irgendwann mal sterben. Er lächelte und hoffte sie würde seine Einladung annehmen. Zunächst wirkte es jedoch eher so, als würde sie ihm sagen, dass daraus nichts werden würde
Schließlich sagte sie aber doch zu, sodass sich das Lächeln, das für einen kurzen Moment aus seinem Gesicht verschwunden war, wieder herbeizauberte. "Gut, ich glaube wir sollten dann auch mal lieber hier weg, bevor noch mehr komische Dämonen aus der Ecke kommen", meinte er scherzhaft und grinste. "Man weiß ja nie." Zusammen mit ihr machte er sich auf den Weg. Hier in der Nähe war ein gemütliches Café, das nicht zu überladen war. Hier würden sie in Ruhe reden können, ohne von zu lauten Gästen abgelenkt zu werden. "Ich mag dieses kleine Café irgendwie. Früher war ich öfter mit meiner Mum hier", meinte er. "Ist Jahre her", meinte er und bestellte sich einen Mezzo-Mix.


Palina St.Gerard wollte ihr Leben wirklich nicht damit vergeuden alleine und einsam zu sein. Da war tot zu sein doch die weit bessere Alternative. Also musste sie irgendwie eine Balance finden. Normal leben und dennoch vorsichtig sein. Das klang unmöglich, aber Palina wollte es versuchen. Es sich zumindest vornehmen. Weil sie spürte, wie schön es sein konnte, wenn man eben nicht alleine und einsam war. Palina war eben trotzallem noch ein Mensch. Und Menschen konnten alleine nicht richtig existieren. Shawn erinnerte sie daran. Er schien sich darüber zu freuen, dass sie zusagte und sein Lächeln war ansteckend. Langsam taute Palina auf. Sie würde einfach für ein paar Stunden ihre riesigen Sorgen in den Hintergrund schieben. Morgen konnte sie immernoch wieder grübeln und alleine in der Unterwelt herumsitzen. Palina nickte. „Naja, du bist ja hier um mich zu retten.“, sie grinste erneut, fand es aber tatsächlich gut, dass die beiden sich schließlich in Bewegung setzten. Kurz darauf kamen sie bei dem Café, das er ausgesucht hatte an. Neugierig sah sich Palina darin um und lächelte. Es gefiel ihr gut, es war nicht zu riesig. Eher gemütlich, man konnte sich fast zu Hause fühlen. Vielleicht fiel das Palina aber sowieso leichter, weil sie gar kein richtiges zu Hause mehr hatte. „Es ist wirklich schön.“, stimmte sie ihm zu und bestellte sich eine Limonade. So wie er von seiner Mutter sprach, hörte sich das an, als ob sie nicht mehr lebte und Palina wollte ihm nicht zu Nahe treten, weshalb sie lieber nicht nachfragte. „Ich glaube meiner Mutter ist es hier nicht spektakulär genug. Zu wenig Glanz und Gloria.“ Es war komisch für Palina über ihre Mutter zu sprechen. Seit der ganzen Sache hatte sie das nicht mehr getan. Sowieso hatte sie nie mit jemandem über irgendwas davon sprechen können. Sie musste einfach damit leben. Erneut blickte sich Palina um und entdeckte in einer Ecke eine Karaokemaschine, weshalb sie ungewollt grinsen musste. Es weckte Erinnerungen.

Shawn Lewis fand es noch immer seltsam sich ihr nähern zu müssen, ihr den netten Kerl von nebenan vorspielen zu müssen und dann zu töten. Viel komischer war die Tatsache, dass er sich davon abgesehen kaum verstellte, um mit ihr zu plaudern. Das Geheimnis, was er vor ihr hatte und ihn für sie zur Gefahr machte, war im Grunde kein Teil seiner Persönlichkeit. Oder doch? War dies mittlerweile zu einem Teil von ihm geworden? Immerhin zuckte er kaum noch mit der Wimper, wenn er jemanden tötete. Zu viele Leichen hatte er schon auf seinem Konto. Da verlor man langsam nicht nur den Überblick, sondern auch die Kraft, um sich ewig Vorwürfe zu machen. Es mochte krank sein, doch manchmal veranstaltete Kollegen von ihm sogar Wettstreite, wer mehr Leute in einer Woche erledigen konnte. Er hielt sich da meistens eher raus. Immerhin konnte er in diesem Punkt noch selbst entscheiden, was er als falsch oder richtig ansah. Er meinte, dass sie sich lieber aus dem Staub machen sollten, woraufhin sie meinte, dass er sie doch wieder retten könnte. "Riskieren wir es lieber nicht. Ein Kampf reicht mir für heute." Daraufhin machten sie sich auch schon auf den Weg zu einem kleinen Café in der Nähe, in dem er früher öfter mit seiner Mum gewesen war. Mittlerweile war sie tot - gestorben bei einem Autounfall. Es war wohl kurz nachdem sein Dad ihn 'verkauft' hatte geschehen. Er selbst hatte es erst Jahre später erfahren, als er sich nach langer Zeit endlich wieder frei bewegen durfte und nicht mehr festgehalten wurde. Pali sprach nun auch von ihrer Mum, woraufhin er etwas schmunzeln musste. Er kannte Mrs. St.Gerard nicht gut, aber den Gerüchten nach war sie wirklich ein Luxusfanatiker. "Glanz und Gloria? Naja, so viel Schickimicki-Zeug ist ehrlich gesagt gar nicht meins. Ich mag es so. Gemütlich, irgendwie heimisch. Ich wüsste nicht einmal wie ich mich in einem edleren Gasthof geben sollte. Wahrscheinlich würde ich mich nur blamieren", meinte er und lachte. "Ich glaube darin bin ich gut. Unfreiwillig Aufmerksamkeit auf mich ziehen." Er folgte Palinas' Blick, der auf der Karaokemaschine ruhte. Früher als er noch klein war, hatte er sowas geliebt. Seither hatte er es jedoch nie wieder ausprobiert. "Mit sowas zum Beispiel", fügte er schließlich dazu und musste erneut grinsen. "Also wenn du Lust hast? Nur eine Warnung: Ich bin ein grauenvoller Sänger.“

Palina St.Gerard bereute es, dass sie anfangs so schlecht von Shawn gedacht hatte. Er war eigentlich wirklich nett und er hatte sie gerettet. Naja, vermutlich hätte sie sich auch selbst behilflich sein können, ganz wehrlos war sie nicht, aber dennoch war sie ihm dankbar. Immerhin hätte auch ihm dabei etwas passieren können. Vielleicht gab es doch noch gute Menschen auf diesem Planeten. In ihrer Familie hatte Palina immer nur das Böse gesehen. Immerhin musste jedes Mitglied der St.Gerard Familie auch genauso sein. Nur sie selbst konnte mit dieser Einstellung noch nie etwas anfangen. Sie wollte ihren Tag nie damit verbringen anderen ohne Grund wehzutun. Sie wollte auch niemanden töten, nur um das zu bekommen, was sie wollte. Für ihre Mutter war das pure Schwäche. Für ihre Mutter war Palina unwürdig. Ein schwarzes Schaf, für das sie sich zutiefst schämen musste. Und ihren Schwestern hatte sie beigebracht, genau das Gleiche zu denken. Palina dachte nicht gerne darüber nach, es tat ihr unwahrscheinlich weh, dass ihre eigene Mutter sie so abgrundtief hasste. Aber sie konnte es nicht ändern. Sie war eben anders. In dem Café gefiel es Palina wirklich gut, sicherlich würde sie ab sofort öfter mal hier vorbeischauen. „Geht mir genauso.“, stimmte sie ihm zu und lachte mit ihm, „Ich bin sowieso ein totaler Elefant im Porzellanladen. Aber abgesehen davon sind mir solche Leute viel zu steif und langweilig. Jeder Schritt den die machen ist geplant.“ Das Palina für einen kurzen Moment die Karaokemaschine betrachtete, fiel Shawn auf und wollte gleich loslegen, wenn sie auch wollte. „Oh. Nein, also wir müssen nicht. Ich hab nur...an frühere Zeiten gedacht.“, sie lächelte, aber es war ein trauriges Lächeln. Mit ihrer besten Freundin hatte Palina oft an so einer Maschine gesungen – und das gar nicht mal schlecht. In ihrem Stammcafé waren sie gerne mal das Unterhaltungsprogramm und es hatte riesigen Spaß gemacht. Palina vermisste diese Zeiten, sie vermisste ihre Freunde. „Und du bist sicher kein grauenvoller Sänger.“

Shawn Lewis wusste nicht viel über Palina. Nur, dass sie eine St.Gerard war, somit eigentlich ziemlich reich, doch von ihrer Mutter verstoßen wurde, da sie ihrem Namen nicht genügend Ehre entgegen brachte. Shawn konnte sich schon denken was dies hieß. So war es in jeder guten, adligen Dämonenfamilie: Warst du kein leidenschaftlicher Killer oder zumindest ein intrigantes Miststück, so warst du eine Schande. Palina wirkte auch wirklich weder gefährlich, noch mordlustig. Dafür sollte sie nun sterben. Schöne, heile ungerechte Welt. Dennoch war es schön mal wieder in diesem kleinen Café zu sein. Er war shcon ewig nicht mehr hier gewesen und doch hatte sich nichts oder kaum etwas verändert. Er lachte mit Pali, als diese auch meinte, dass sie ein Tollpatsch sei. "Kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich dachte eher du bewegst dich immer elegant wie ein Model." Er grinste und nahm noch einen Schluck von seinem Getränk. "Aber stimmt schon. Ich mag das auch nicht, wenn alles so durchstrukturiert ist." Das stimmte und dennoch
hatte er sich an so viele Vorschriften zu handeln. "Am schlimmsten sind die Leute, die versuchen dir vorzuschreiben, was du zu tun und zu lassen hast. Da fühlt man sich schon dazu provoziert zu rebellieren." Als sie die Karaokemaschine länger betrachteten wurde ein Teil von ihm fast sentimental, doch es nützte nicht. Die Unschuld seiner Kindheit bekam für keinen Preis der Welt zurück. Dennoch würde es sicher nicht verkehrt sein ein paar Lieder zu trällern. Danach würde er immer noch versuchen können an ihr Amulett zu kommen. "Ach, komm. Los gehts. Dann beweis ich dir wie schlecht ich bin.“


Palina St.Gerard war im Moment irgendwie glücklich. Weil sie sich wenigstens für einen kurzen Augenblick wie ein normaler Mensch fühlte. Sie saß mit Shawn in einem Café und unterhielt sich einfach mit ihm. Normaler ging es kaum. Und Palina fand es toll. Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung für sie. Mit ihm zu lachen war schön. Wenn sie so darüber nachdachte, konnte sie sich gar nicht mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal gelacht hatte. „So wie du das gerade gesagt hast, hörte sich das echt ironisch und fies an.“, sie grinste ebenfalls, „Jedenfalls bin ich das genaue Gegenteil von einem Model, glaub mir.“ Ihre Mutter konnte gut und gerne ein Model sein oder auch ihre Schwestern. Sie war eher unscheinbar, wollte auch überhaupt nicht soviel Aufmerksamkeit haben. Eigentlich hatte Palina wirklich gar nichts mit ihren Schwestern gemeinsam. Vielleicht hatte ihre Mutter ja Recht. Und vielleicht war es gut, dass Palina jetzt nicht mehr dort lebte. Vielleicht... Die beiden waren derselben Meinung, was die Reichen und Schönen anging und Palina nickte erneut. „Ich glaube die wissen gar nicht, was Spaß ist.“ Die Aufmerksamkeit galt schließlich immernoch der Karaokemaschine und Shawn wollte kein nein mehr zulassen. Palina musste lachen und seufzte dann übertrieben. „Na gut. Du hast gewonnen. Schon wieder.“, grinsend stand sie auf und ging zu dem kleinen, bühnenartigen Podest. Sie schaltete die Maschine an und ging die Liste der Lieder durch. Sie kicherte, als sie eins fand, dass sie jetzt unbedingt singen wollte. „Du hast es drauf angelegt.“, sie grinste breit, startete das Lied und reichte ihm das zweite Mikrofon. Ironic von Alanis Morissette begann zu spielen und Palina legte richtig los.

Shawn Lewis machte es tatsächlich sogar irgendwie Spaß Zeit mit Palina zu verbringen und das war gar nicht gut. So mit ihr zu plaudern und so zu tun, als wäre er ein ganz normaler junger Mann erinnerte ihn schmerzlich an das Leben, das er eventuell hätte haben können, wenn er nicht zum Dämon geworden wäre. Er wäre ein einfacher Mensch geblieben und hätte auch keineswegs höhere Macht angestrebt. Auch Reichtum war nicht wichtig für ihn, obgleich sein Dad ihn und seine Mum mit Luxus nahezu überhäuft hatte. Somit war es für ihn und seine Mum auch immer eine willkommene Abwechslung gewesen hier her zu kommen. hier, wo alles einfacher und nicht so pompös war. Er grinste, als sie meinte, dass sein Kompliment ironisch klang. "Tja, Komplimente verteilen liegt mir eben nicht, aber fies zu sein ist sozusagen ein angeborenes Naturtalent", meinte er und schüttelte den Kopf, als sie meinte, dass sie das Gegenteil von einem Model sei. "Du hast recht. Du bist wahnsinnig hässlich", meinte er mit einem Augenzwinkern und lachte, „Nein, nein, nur ein Scherz. Du siehst gut aus", meinte er dann und blickte kurz weg, als er merkte, dass er ihr nun wirklich ein Kompliment gemacht hatte. "Das glaube ich auch. Mein Dad hat sich auch immer nur dafür interessiert mehr Kohle und mehr Kohle zu scheffeln und tut es heute noch." Er verdrehte die Augen. "Na, wenigstens habe ich das Ziel nie so zu werden wie er", meinte er grinsend und musterte nun wieder die Karaokemaschine. Sie lief hinüber und er folgte er. Als sie Ironic von Alanis Morissette auswählte, hob er eine Augenbraue. "Ironic? Ernsthaft? Ohje, na dann.." Er schnappte sich das Mikro und schon gings los. Wie sich heraus stellte hatten weder er noch sie eine richtig schlechte Stimme und schlugen sich ganz gut.

Palina St.Gerard hätte nicht damit gerechnet, dass der Tag noch so schön werden würde. Normalerweise verkroch sie sich nach einer Dämonenattacke wieder in der Unterwelt und versteckte sich dort für die nächsten Tage. Doch heute war irgendwie alles anders und das nur wegen Shawn. Irgendwie mochte sie ihn. Und vorallem war sie dankbar. Selbst wenn es nur dieser eine Tag war, es war der Beste seit Monaten. Shawn meinte, dass ihm fies zu sein viel mehr lag. „Wieso glaub ich dir das aufs Wort?“, Palina grinste, aber das verschwand sofort, als er sie – wenn auch nur aus Spaß – hässlich nannte. Er machte ihr sogar direkt danach ein Kompliment, nur wusste sie nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Palina konnte nicht wirklich einschätzen ob sie hübsch war oder nicht. Sie hatte vom Großteil ihrer Schwestern immer eingeimpft bekommen, dass sie absolut keine Schönheit war, nur gewöhnlich. Nichts besonderes. Und irgendwann hatte sie sich dann auch genauso gesehen. Sie hatte die Anderen auch oft genug hinter ihrem Rücken über sie tuscheln hören können. Sie schämten sich für Palina, weil sie nicht zur Familie passte. Nicht gut genug war. Palina dachte nicht gerne darüber nach. Sie hatte immer das Beste für ihre Schwestern gewollt, ihnen nie etwas böses angetan. Dennoch war sie die verhasste, jüngste Schwester. Palina lächelte leicht um ihm zu zeigen, dass sie es tatsächlich nicht als Beleidigung aufgefasst hatte. „Das ist ein gutes Ziel. Ich unterstütze das.“, sie grinste wieder und konnte ihn da wirklich verstehen. Auch sie wollte um keinen Preis der Welt so wie ihre Mutter werden. Die beiden entschlossen sich dann die Karaokemaschine anzuwerfen und Palina suchte einen Song aus, der vielleicht nicht ganz so schmeichelnd für Shawn war, aber die beiden bekamen es gut hin und abgesehen davon machte es wahnsinnigen Spaß. Irgendwann hatte Palina sogar ein wenig getanzt. Als der Song endete, klatschte Palina in die Hände. „Du bist kein grauenvoller Sänger, wie ich gesagt habe.“, sie lächelte und fühlte sich glücklich.

Shawn Lewis tat es gut einen Augenblick im Leben so zu tun, als wäre die Welt für ihn normal. Trotzdem durfte er sein Ziel nicht aus den Augen lassen. Egal wie viel Spaß er mit ihr hatte - Am Ende des Tages oder zumindest in absehbarer Zeit würde sie tot sein müssen. Es war tragisch ausgerechnet jemanden umbringen zu müssen, der noch so jung war, aber er konnte sich seine Aufträge nun einmal nicht aussuchen. Palina grinste, als er meinte, dass es ihm leichter fiel gemein zu sein und reimte sich danach irgendeinen Blödsinn zusammen. Das kam davon, wenn man zuerst redete und dann nachdachte. Danach kamen sie jedoch sofort auf die Karaokemaschine zu sprechen, wodurch er sich nochmal da raus gerettet hatte. Sie sangen Ironic, was nicht unbedingt der geeigneteste Song für ihn war. Während sie sangen, begann Pali zu tanzen und so wurde auch er mit der Zeit etwas lockerer und fing auch an zu tanzen. Am Ende musste er breit grinsen, als sie klatschte. "Du hast es aber auch drauf", meinte er und wanderte mit seinem Blick zu ihrem Amulett, das an ihrem Hals baumelte. "Schöne Kette", meinte er "Sieht nach alter Schmiedekunst aus." Er lächelte. "Familienerbstück oder vom Markt?“

Palina St.Gerard und Shawn schlugen sich gar nicht mal so schlecht beim Karaoke singen und irgendwie hatte sie es sogar geschafft ihn mit ihrer Tanzeinlage anzustecken. Palina verbeugte sich übertrieben, als er meinte, dass sie es auch drauf hatte. „Danke.“, sie grinste und als sie sich kurz umblickte, sah sie die Kellnerin in der Entfernung stehen, die ebenfalls grinste. Scheinbar hatte es auch ihr gefallen. Zumindest sah sie nicht verstört aus. Palina blickte wieder zu Shawn, der sie auf ihr Amulett ansprach. Automatisch hob sie ihre Hand zum Amulett und umschloss es kurz mit ihren Händen. Sie lächelte ebenfalls. „Familienerbstück. Mein Grandpa hat es mir geschenkt.“ Palina erinnerte sich noch sehr gut daran, auch wenn es schon ein paar Jahre her war. Ihr Großvater hatte ihr erzählt, dass das Amulett schon Jahrhunderte im Besitz der St.Gerards war und es eigentlich immer an das älteste Kind weitergegeben werden sollte. Jedoch hatte er sich dagegen entschieden, es seiner eigenen Tochter zu geben, weil er gespürt hatte, dass es nicht die richtige Entscheidung gewesen wäre. Stattdessen wollte er es ihr schenken, weil er sich sicher war, dass es bei ihr nicht bloß als langweiliges, altbackenes Accessoire in einer Schublade landen würde. Außerdem bat er sie gut darauf acht zu geben, es war ihm sehr wichtig und Palina gab ihm ihr Wort. Sie hatte allerdings keine Ahnung, dass das Amulett unwahrscheinliche Kräfte hatte und ihr Großvater ihr es geschenkt hatte, um sie zu schützen. Nur durch das Amulett hatte Palina den Angriff ihrer Mutter überleben können. „Es ist wohl schon viele Jahrhunderte alt.“, Palina war stolz darauf das Amulett ihres Großvaters tragen zu dürfen.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyFr 6 Jun 2014 - 15:24

Ein falsches Spiel (Teil 2/2)
Shawn Lewis hatte wenig Lust darauf diesen schönen Moment kaputt zu machen, aber so langsam musste er in den sauren Apfel beißen und weiter auf sein Ziel hin arbeiten. Er fand Pali sehr nett und sympatisch. Von daher würde es nicht förderlich sein mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Geschäft ist Geschäft. Er grinste nachdem sie sich leicht verbeugt hatte. "Eine wahre Könnerin braucht nicht zu danken." Jetzt war die Zeit gekommen das Amulett zumindest schon mal ins Gespräch zu bringen. Bestenfalls würde sie es ihm reichen und er würde sie gleich umbringen können. Nun gut, vielleicht sollte er vorher noch woanders mit ihr hin teleportieren, aber das waren Details, die er sich später überlegen würde. Erstmal musste er sie dazu bringen das Amulett abzulegen. "Es ist echt sehr schön. Mein Onkel sammelt solche Sachen", log er "Er ist ganz vernarrt in sowas und sobald man bei ihm Zuhause ist vergeht kaum eine Minute, in der er dir nicht irgendwelche Geschichten über seine Errungenschaften erzählt." Er sah nun wie Pali das
Amulett umklammerte. "Darf ich es mir mal näher ansehen?“


Palina St.Gerard lachte, als er meinte, dass sie sich nicht bedanken müsste. „Nun denn...“, sie straffte die Schultern und hob die Nase ein wenig in die Höhe, „Es war dennoch eine Ehre an ihrer Seite zu singen, Sir Shawn.“ Palina konnte ganz schön albern sein, wenn man sie ein bisschen besser kannte und sie über die anfängliche Schüchternheit hinweg gekommen war. Aber sie fand dass das Leben sonst auch irgendwie langweilig war. Irgendwie musste man ja mal auf andere Gedanken kommen. Außerdem war sie noch jung, sie durfte das. Die beiden kamen auf ihr Amulett zu sprechen und Shawn erzählte von seinem Onkel. Palina lächelte. „Mein Großvater war da sehr ähnlich. Das zog sich manchmal Stunden hin.“, Palina hatte seinen Geschichten immer gerne zugehört. Die Zeit, die sie mit ihrem Grandpa verbringen konnte, war immer die Schönste, während sie noch zu Hause gelebt hatte. Das Shawn das Amulett schließlich etwas näher betrachten wollte, gefiel Palina nicht unbedingt. Sie nahm nicht an, dass er damit über alle Berge rennen würde, aber sie hatte einfach kein gutes Gefühl dabei. Das Amulett war ihr sehr wichtig und sie hatte ihrem Großvater versprochen darauf aufzupassen. Und deswegen gab sie es nicht gerne aus der Hand. „Ehrlich gesagt...“, Palina blickte ihn entschuldigend an, „Es ist etwas sehr persönliches...nicht böse gemeint.“, sie lächelte ein wenig und hoffte, dass er das nicht in den falschen Hals bekam.

Shawn Lewis lachte, als sie meinte, dass es eine Ehre gewesen sei an seiner Seite singen zu dürfen. "Die Freude war ganz meinerseits, Lady Lina", erwiderte er daraufhin und grinste. Wann hatte er das letzte mal so unbeschwert Zeit mit jemanden verbracht? Zu lange war es her. Wann war er zudem mal mit einem Mädchen ausgegangen? Noch nie. Er hatte sich einfach irgendwann damit abgefunden, dass eine Freundin in seinem Leben keinen Platz hatte und im Grunde war das auch so. Es war zu gefährlich. Zwar würde er es wie einige seiner Leidensgenossen machen können und sich mit One Night Stands begnügen können, aber irgendwie war ihm alleine bei dem Gedanken daran schon unwohl. Da blieb er lieber alleine. Pali plauderte weiter über ihren Großvater und Shawn nickte. "Ganz wie mein Onkel. Ein kurzer Besuch so als Zwischenstopp ist da nicht drin. Man wird da fast schon festgehalten wie ein Gefangener." Er schmunzelte "Aber es ist auch manchmal ziemlich interessant ein wenig was über Geschichte zu erfahren." Das war tatsächlich nicht gelogen. Früher war Geschichte eines seiner Lieblings-Fächer gewesen und auch heute las er gerne etwas darüber und lernte dazu. "Um die heutige Zeit zu verstehen muss man vielleicht auch die Vergangenheit erst verstehen." Als Shawn fragte, ob er sich das Amulett näher ansehen durfte, verneinte sie dies. "Komm schon, ich werde damit schon nicht gleich quer über alle sieben Meere fliehen", versuchte er sie doch noch umzustimmen.

Palina St.Gerard freute sich, als er sich auf das kurze Spielchen einließ. Wenn er mitmachte, kam sie sich nicht ganz so verrückt vor. Sie grinste immernoch. Palina kannte Shawn eigentlich kaum, dennoch war es irgendwie einfach sich mit ihm zu unterhalten und zu lachen. Das gefiel ihr besonders gut. Sie konnte einfach sie selbst sein. Das hatte sie sonst nie tun können, schon gar nicht zu Hause. Außerdem überraschte es Palina, dass sie fast schon unbeschwert mit Shawn umgehen konnte, obwohl er ein Mann war. Nach der Sache mit Allisons Verlobtem hatte sich Palina anfangs nichtmal in die Nähe von Männern getraut. Sie hatte zuviel Angst davor gehabt, dass es wieder passieren konnte. Mit der Zeit war sie langsam aber sicher ein wenig darüber hinweg gekommen. Vorsichtig war sie dennoch. Aber bei Shawn war das komplett anders. Auch wenn sie am Anfang vielleicht kurz an ihm gezweifelt hatte, wirkliche Angst hatte sie nie gehabt. Sie konnte sich nicht erklären, woran das lag. Aber es war auch unwichtig. Palina nickte. „Ja, das stimmt...und die Geschichten meines Grandpas waren manchmal wirklich spannend. Wenn es nicht gerade eine war, die ich schon dreimal gehört hatte.“, sie musste lachen, „Aber er hatte viel zu erzählen. Wenn man soviele Jahrhunderte hinter sich hat, ist das kein Wunder.“ Der plötzliche Tod ihres Großvaters war ein regelrechter Schock gewesen. Eigentlich konnte er sich sehr gut zur Wehr setzen, vorallem gegen einfache Hexen....aber irgendwie hatten sie ihn wohl überlisten können. Dass ihre eigene Mutter ihre Finger dabei im Spiel gehabt hatte, ahnte Palina nicht. Shawn ließ nicht locker, was das Amulett anging, was Palina langsam unangenehm war. Sie hatte wirklich schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht, die kein nein akzeptieren wollten. Nunja, zumindest mit Einem. „Das habe ich auch nicht angenommen. Trotzdem möchte ich es nicht. Wie gesagt, es ist etwas sehr persönliches für mich. Tut mir Leid.“, sie lächelte beschwichtigend, „Und immerhin kenne ich dich erst seit...“, sie blickte auf die Uhr, „...nicht lange.“, Palina versuchte mit einem Grinsen die Situation wieder aufzulockern.

Shawn Lewis hatte nichts gegen so kleine Verrücktheiten. Im Gegenteil - sie waren zur Abwechslung mal sehr erfrischend. Anders als der übliche Alltag. Es war zwar nicht so, dass er mit seinen Kollegen nicht auch mal herum alberte, aber in der Unterwelt ging es nie wirklich unbeschwert zu sich. Ein falsches Wort oder eine falsche Geste konnte auch schnell zum Verhängnis werden. Hier in der Menschenwelt hingegen pflegte er keine Kontakte - aus Angst vor den Konsequenzen. Es war schon komisch, dass die Schwarze Kobra es mittlerweile geschafft hatte ihn beinahe zum folgsamen und mundtoten Soldaten gemacht hatten. Dabei war er anfangs mitunter einer derjenigen der am härtesten rebelliert hatte. Mittlerweile war er wohl einfach zu müde geworden, um weiter anzukämpfen. Sein Schicksal konnte er nicht ändern. Höchstens durch den eigenen Tod. Eine Option, die nicht zur Wahl stand. "Ohja, mein Onkel erzählt auch immer alles am liebsten hundert Mal, aber ich verübel es ihm nicht... meistens", meinte er mit einem Zwinkern
"Tut mir leid mit deinem Großvater", sagte er nun "Du scheinst ihn wirklich sehr gerne gehabt zu haben." Er dachte an seine Mum, von der er nicht einmal hatte Abschied nehmen können. Auch nach weiteren Überredungskünsten wollte Pali das Amulett jedoch nicht hergeben. Ob sie wohl doch wusste oder zumindest ahnte, welche Macht es in sich trug? Er durfte sich eine allzu große Enttäuschung nicht anmerken lassen, doch warf dies all seine Pläne komplett durcheinander. Ihm wurde klar, dass es nicht einfach werden würde Pali zu töten. Um dies zu tun, musste er ihr wohl noch näher kommen, als er es vorgehabt hatte. "Okay, kein Problem. Verstanden", meinte er dann und tat es mit einem Lächeln ab, als wäre es nicht weiter tragisch. "Das Amulett ist heilig, also Finger weg." Er grinste, doch in Wahrheit hätte er am liebsten die Augen verdreht. Was sollte er jetzt nur anstellen? Er brauchte dringend einen guten Plan. "Noch eine Revanche?", lenkte er nun vom Thema ab und sah wieder zur Karaokemaschine. "Und diesmal suche ich den Song aus.“


Palina St.Gerard tat es gut ein wenig über ihren Großvater sprechen zu können. Er war wirklich toll gewesen und für sie die einzige Vertrauensperson. Eigentlich war auch er als Dämon eigentlich böse und er hatte sicher schon eine Menge Dinge getan, die Palina nicht so gut gefielen, aber dennoch hatte er sie nie dafür bestraft, dass sie anders war. Es schien dass er gerade deshalb gerne mit ihr seine Zeit verbrachte. Palinas Schwester gegenüber war er immer eher distanziert gewesen. Auch ein Grund warum diese Palina hassten. Sie bekam tolle Amulette von ihm, die anderen nicht. Sie waren neidisch deswegen. Shawn sprach sein Mitgefühl aus, scheinbar konnte man heraushören, dass ihr Großvater nicht mehr lebte. „Ja...das habe ich wirklich. Er war immer für mich da. Meine Mum und Schwestern eher weniger....gar nicht.“, Palina blickte kurz zu Boden. Sie wusste nicht, wieso sie ihm solche Dinge erzählte und sie wollte jetzt auch keine schlechte Stimmung verbreiten. Sie blickte wieder auf, „Das mit deiner Mum tut mir auch Leid.“ Palina war wirklich erleichtert, als er nicht nochmal wegen dem Amulett nachhakte. Vermutlich hätte sie dann die Flucht ergriffen. Obwohl er lächelte, hatte Palina das Gefühl, dass da noch mehr war. Aber sicherlich irrte sie sich nur. Seine Einladung nocheinmal zu singen nahm sie dagegen sehr gerne an. „Auf jeden Fall.“, diesmal wollte er den Song aussuchen und Palina lachte, „Ohje....aber ich nehme die Herausforderung an.“

Shawn Lewis fand es irgendwie seltsam. Normalerweise redete er nicht mehr viel über seine Mum, doch wahrscheinlich holte dieses Café einfach zu viele Erinnerungen hoch. Nachdem er von ihrem Tod erfahren hatte, hatte er das eigentlich ganz alleine mit sich ausgemacht. So wie vieles in den letzten Jahren. So saßen sie nun hier und redeten weiter über vereinzelte Familienmitglieder, doch seinen Onkel, dem er eine fiktive Sammlerleidenschaft angedichtet hatte ließ er nun erstmal wieder raus. "Oh, du hast Geschwister? Ich bin immer Einzelkind geblieben, obwohl ich mir immer einen Bruder gewünscht habe. Um genau zu sein einen Zwillingsbruder." Er schmunzelte. "Klar, dass ich den nie bekommen konnte." Er überlegte sie nach ihren Schwestern zu fragen, doch irgendwie schien ihr dieses Thema nicht wirklich zu gefallen. Zumindest kam ihm das so vor. Als sie ihn auf seine Mum ansprach schürzte er die Lippen aufeinander. "Es ist Jahre her, aber ich werde nie vergessen, was für ein warmherziger und fröhlicher Mensch sie war Sie war so ziemlich das Gegenteil von meinem Dad." Das stimmte. Sie war eine herzensgute Seele gewesen, die beinahe jeden mit ihrer Lebensfreude anstecken konnte. Sie hatte es nicht verdient so früh zu sterben. Nun war er jedoch froh Abstand von diesem eher tragischen Thema zu bekommen. An der Karaokemaschine sah er sich die Titelauswahl an und wählte schließlich Come as you are von Nirvana. Grinsend blickte er zu Pali. "Also, auf ein Neues und ich warne dich vor: Ich kann den Song in-undauswendig. Du hast also vielleicht eine minimale Chance gegen mich." Es machte Spaß sie ein wenig zu ärgern und freute sich schon auf diese kleine Herausforderung.

Palina St.Gerard hatte noch nie mit jemandem soviel über ihre Familie gesprochen. Nur mit ihrer besten Freundin, aber das Thema hatte sich ja mittlerweile erledigt. Obwohl vieles in ihrer Familie mehr als negativ war, war es irgendwie befreiend für Palina solche Dinge mal auszusprechen. Wenn sie auch noch so klein waren. Diese Dinge lasteten nämlich eigentlich schwer auf ihr und sie auszusprechen war, als würden ein paar Gewichte von ihr abfallen. Es war schwer zu erklären. Aber es war ein gutes Gefühl. Shawn hakte nach, als Palina ihre Schwestern erwähnte und nickte. „Ja, ich habe vier Schwestern.“, er dagegen war Einzelkind, „Wenn du willst, kannst du meine Schwestern gerne haben. Sie mögen mich nicht besonders, vielleicht hast du mehr Glück.“, Palina grinste und darüber war sie im gleichen Moment verwundert. Alles ausnahmsweise nicht so ernst zu betrachten schien gar keine schlechte Idee zu sein. Zumindest für den Moment. Es ließ ihre Sorgen ganz klein wirken. Über seine Mutter zu sprechen fiel Shawn sichtlich nicht leicht. „Sie ist immer bei dir.“, antwortete Palina und lächelte aufmunternd. Ihre Mutter war zwar nicht tot, aber irgendwie konnte sie dennoch ein wenig nachvollziehen, wie er sich fühlte. Auf eine verdrehte Art und Weise. Die beiden schüttelten die traurigen Themen schließlich ab, als Shawn sie erneut zum Duell herausforderte. Seine Songwahl fand Palina echt gut. Vielleicht kannte sie das Lied nicht so gut wie er, aber völliges Neuland war es auch nicht. Ganz im Gegenteil. „Vielleicht werde ich dich ja überraschen.“, sie kniff die Augen ein wenig zusammen, grinste aber dennoch. Das Lied startete und Palina legte sich richtig ins Zeug, sie wollte sich jetzt nicht blamieren. Und die beiden rockten das Café.

Shawn Lewis empfand diesen Augenblick beinahe als ironischen Scherz. Alles hier wirkte so harmonisch, unbeschwert... schön. Nur er kannte die grausige Wahrheit, die sich hinter diesem kleinen Treffen verbarg. Pali selbst war ahnungslos und hielt ihn für einen netten Kerl, doch das war er nicht. Nicht mehr. Diese Zeiten waren vorbei. Er hatte bereits unzählige Morde verübt. So viele, sodass er sie selbst nicht mehr zählte. Dabei konnte er sich noch ganz genau an sein erstes Opfer erinnern. Der Gefühlsturm, der danach in ihm tobte war furchtbar gewesen. Mit der Zeit jedoch hatte er diese Gefühle abgestellt. Er hatte einfach härter werden müssen, ob er wollte oder nicht. Pali wollte ihre Geschwister gerne abgeben, woraufhin er kurz auflachen musste. "Ach, nee, danke. Zu viel Zickenterror. Außerdem mache ich mich glaube ich nicht gut als Hahn im Korb." Als Pali meinte, dass seine Mutter immer bei ihm war, hätte er ihr am liebsten gesagt, dass er hoffte, dass ihr dieses Leid erspart blieb zu sehen, was aus ihm geworden war. Stattdessen nickte er jedoch und zuckte dann mit den Schultern. "Wer weiß das schon." Wieder an der Karaokemaschine konnten sie dieses Thema hinter sich lassen. Während der Song spielte, sang Shawn noch um einiges lauter, als zuvor bei Ironic. Er liebte dieses Lied, hatte sich damals sogar selbst beigebracht es mit der Gitarre zu spielen. Da er nun jedoch keine Gitarre zur Hand hatte, spielte er mit einer Hand Luftgitarre, mit der anderen musste er schließlich noch das Mikro halten. Am Ende blickte er grinsend zu ihr. "War doch der wahnsinn... und du warst auch ganz gut", versuchte er sie aufzuziehen. Kurzerhand fiel jedoch sein Blick erneut auf ihr Amulett, als ihm plötzlich ein anderer Plan in den Sinn kam. Niemand würde Pali töten können, wenn niemand in der Lage war ihr Amulett zu stibitzen. So lange war sie sicher. "Dieses Amulett - Du solltest es wirklich nie ablegen. Egal was passiert", sagte er schließlich und hoffte sich dadurch nicht in Teufels' Küche zu bringen.

Palina St.Gerard hätte nicht gedacht, dass sie jemals wieder mit jemanden so unbeschwert zusammen sein konnte. Geschweigedenn über persönliche Dinge reden oder Karaoke singen. Ein normales Leben oder auch nur ein einziger normaler Tag schien zu jeder Zeit so weit entfernt zu sein. Aber jetzt wusste Palina wieder, wie es sich anfühlte. Es war wie ein Geschenk. Shawn wollte ihre Geschwister leider nicht haben, was Palina aber von seinem Standpunkt aus gut nachvollziehen konnte. Außerdem wäre es sowieso sehr fies gewesen, ihm vier solche intriganten und gemeinen Frauen anzuhängen. Das hätte er nicht verdient. „Okay, okay...dann werd ich sie wohl auf dem Schwarzmarkt verkaufen müssen.“, meinte Palina scherzhaft und grinste. Sie war heilfroh, dass sie ihre Schwestern vermutlich nie wieder sehen musste. Von der eigenen Familie verstoßen zu werden hatte auch seine Vorteile. Jedenfalls widmeten sich die beiden dann lieber wieder der Karaokemaschine und auch den zweiten Song bekamen sie echt gut hin. Bei seinem halben Kompliment verzog Palina gespielt gekränkt das Gesicht, grinste aber gleich wieder. „Wir sind ein gutes Team.“ Sie konnte sich wirklich vorstellen, sowas öfter mit ihm zu machen, aber wer wusste schon, was die Zukunft bringen würde? Von seiner nächsten Aussage fühlte sich Palina etwas überfallen. Es klang so, als würde er mehr wissen...zumindest mehr als sie und das kam unerwartet. „Was?“, fragte sie und legte ihr Mikrofon ab, „Wie meinst du das?“

Shawn Lewis war noch immer irritiert darüber wie leicht es ihm doch fiel so zu tun, als wäre er kein gebrochener Auftragskiller. Im Prinzip sah er sich auch nicht als das, was die Schwarze Kobra glaubte aus ihm gemacht zu haben - ein völlig kalter und unbarmherziger Dämon. Dennoch konnte man dies gut meinen, wenn man wusste wie viele Leichen bereits seinen Weg pflasterten. Oft zweifelte er jedoch daran, ob noch etwas Gutes in ihm übrig geblieben war oder ob dieser Teil in ihm nicht doch allmählich schwand. Pali meinte schließlich, dass sie ihre Schwestern auf dem Schwarzmarkt verkaufen würde, wenn es nicht anders ginge. Shawn grinste. "Wow, so viel Geschwisterliebe. Da wird man ja fast neidisch." Er lachte. "Mhhh, aber sehe es mal so: Vlt. bekommst du doch noch gutes Geld für sie und als Bonus können sie gerne meinen Dad oben drauf haben." Shawn hatte keine Ahnung, wie es seinem Vater ging, aber es war ihm auch egal. Immerhin war auch sein eigener Sohn ihm gleichgültig gewesen. Warum sollte er jetzt nach ihm sehen? Nur um zu sehen wie es sich ein schönes Leben machte? Immerhin wusste er, dass es nicht lange gedauert hatte, bis er eine neue Frau nach dem Tod seiner Mum an der Seite hatte. An der Karaokemaschine verging die Zeit wirklich schnell. Er hatte es schon immer geliebt zu singen. Zumindest hatte er als Kind fast alle seine Lieblings-Lieder auswendig gekonnt. Er lächelte. "Ja, wir sind ein echtes Dreamteam", antwortete er und vergaß beinahe für einen Moment, warum er wirklich hier war. Schließlich machte er sie erneut auf das Amulett aufmerksam und riet sie, es niemals herzugeben. Im selben Moment bereute er es schon fast. Er musste sie kalt machen, stattdessen warnte er sie. Andererseits... würde es perfekt zu der Masche des Heldens passen, sie auch davor zu warnen. Außerdem war es sowieso zu spät jetzt noch vom Thema abzulenken. "Ähm, ja... Ich weiß nicht wie ich das sagen soll, aber... dieses Amulett ist kein gewöhnliches Amulett. Es gibt Leute, die dafür morden würden und davon nicht einmal wenige. Ich weiß nicht genau, welche Kräfte es birgt, aber ich wäre vorsichtig damit." Er seufzte und fuhr sich durchs Haar. "Ohje, jetzt denkst du sicher, dass ich auch dahinter her bin, aber glaub mir. So ist das nicht. Ich will dich nur warnen: Das ist alles." Was für ein falsches Spiel spielte er hier eigentlich? Wenn er nicht an die Kobra gebunden wäre, würde er ihr einfach die ganze Wahrheit sagen. Naja, zumindest was das Amulett betraf. Nun jedoch mimte er den perfekten Lügner und Heuchler. Prost, Mahlzeit. Seine Mutter wäre wahnsinnig stolz.

Palina St.Gerard lachte, als Shawn von Geschwisterliebe sprach. Eigentlich war das Thema allerdings gar nicht so lustig. Als kleines Mädchen hatte Palina lange um die Aufmerksamkeit und Liebe ihrer Schwestern gekämpft. Sie waren alle ihre großen Vorbilder, aber sie wurde von ihnen schon immer wie Dreck behandelt. Palina hatte lange gebraucht, um das zu verstehen, zu lange. Erst dann hatte sie sich zurückgezogen und ein wenig mehr auf sich selbst geachtet. Man ließ sich schließlich nicht freiwillig wehtun, richtig? „Aber nicht, dass ich dir dann was von dem Geld abgeben muss. Ich teile nicht gern.“, sie grinste immernoch. Scheinbar hatte auch er so seine liebe Not mit seinem Vater. Palina hoffte, dass es nicht allzu dramatisch war. Sie wusste, wie sich sowas anfühlte. Mit Shawn zu singen war wirklich toll und Palina hätte es den ganzen Tag tun können. Dass auch er sie als Dreamteam bezeichnete, machte Palina fast ein wenig verlegen. Und dafür verfluchte sie sich gleichzeitig. Sie fand ihn nett, ja, aber sie wollte nicht, dass sie sich in irgendetwas hineinsteigerte...nur wegen ein wenig gemeinsamem Singen. Shawn kam wieder auf das Amulett zu sprechen und was er so sagte, machte Palina stutzig. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Hatte er nicht eben noch gesagt, dass sie es niemals ablegen sollte? Und jetzt warnte er sie vor den angeblich geheimen Kräften, die darin verborgen waren. Woher wusste er das? Palina musterte ihn. Vielleicht dachte sie zuviel darüber nach, interpretierte zuviel hinein. Aber die Art, wie er sie zum ersten Mal auf das Amulett angesprochen hatte....und wie er jetzt sprach. Das passte alles nicht zusammen. Sie war misstrauisch und das verstärkte sich sogar, als er ihr versicherte, dass er im Gegensatz zu allen anderen nicht hinter dem Amulett her war. Wenn soviele es angeblich haben wollten, wieso er nicht? Palinas Gedanken fuhren Achterbahn. Was tat sie hier eigentlich? „Okay...“, Palina kaute kurz auf ihrer Unterlippe und nickte leicht, „Danke.“ Noch immer war sie nachdenklich und sie ging zurück zum Tisch, an dem sie eben gesessen hatten. Sie blickte auf die Uhr, auch wenn die Uhrzeit total egal war. „Ich sollte jetzt lieber gehen, es ist schon spät.“, sie kramte ein paar Dollar aus ihrer Tasche und legte sie auf den Tisch. „Das war sehr nett...ehrlich. Es hat mir Spaß gemacht.“

Shawn Lewis schaute sie gespielt beleidigt an, als sie meinte, dass sie ungern teilte. "Also wirklich, wenigstens etwas Gewinnbeteiligung sollte drin sein", meinte er und schmunzelte. Shawn wusste zu gut, wie Pali wohl zu ihrer Familie stand. Genau diese war überhaupt der Grund, warum er hier saß. Sie hatten den Auftrag an den Obersten gegeben und dieser hatte schließlich Shawn dazu erwählt die Drecksarbeit zu erledigen. Je mehr Zeit er mit ihr verbrachte, desto mehr wünschte er sich, dass dies einfach nur ein normales Treffen war ohne finsteren Plan im Rücken. Es machte ihm Spaß mit Pali zu reden und zu singen, doch er durfte sich nicht davon beirren lassen, dass er mit Pali sympathisierte. Sie würden niemals Freunde sein können. Selbst wenn er sie nicht killen würde und dafür wieder Folter einstecken würde, würde es jemand anders erledigen. Daran gab es nichts zu drehen. Dass es keine gute Idee war, sie vor dem Amulett zu warnen, bestätigte sich. Sie wurde misstrauisch und wollte nun lieber gehen. Er verfluchte
sich innerlich selbst für diesen Faux-Pass und überlegte, ob er diese Situation noch irgendwie retten konnte, ohne sich weiter in irgendwas hinein zu reiten. Dabei hatte alles so gut angefangen und jetzt schien er alle irgendwie zu vermasseln. "Okay, tut mir leid, falls ich zu aufdringlich war", entschuldigte er sich und seufzte. "Behalt dein Geld. Es war eine Einladung", meinte er "Es gibt nur etwas, was ich dir vielleicht noch nicht erzählt habe. Ich weiß noch viel mehr über dieses Amulett, aber ich schätze du traust mir nicht", sagte er und blickte betrübt zu Boden.


Palina St.Gerard fühlte sich mit jeder Sekunde wohler. Die beiden scherzten miteinander...fast so als würden sie sich schon länger als nur ein paar Stunden kennen. Und Palina wünschte sich das irgendwie. Er hatte sie ein wenig aus der Reserve gelockt, ihr gezeigt, dass es vielleicht doch noch Hoffnung für sie gab. Palina ahnte kein bisschen, dass das alles nur ein Spiel war oder was alles dahinter steckte. Als er sich wegen des Amulettes irgendwie auffällig verhielt wurde sie zwar misstrauisch, aber an sowas hätte sie nicht gedacht. Vielleicht war sie auch einfach zu naiv. Palina fühlte sich enttäuscht...sie hatte wirklich gedacht, dass er anders war. Pures Wunschdenken. Es war besser, wenn sie ging. Zurück in die Unterwelt um ihr ewiges Versteckspiel fortzuführen. Shawn entschuldigte sich und sprach erneut in Rätseln. „Nein, ich...“, Palina suchte nach den richtigen Worten. Sie wusste nicht, warum sie sich rechtfertigen wollte, als er zu Boden schaute, tat es ihr sogar fast Leid. Kein gutes Zeichen. „Es ist kompliziert. Und du benimmst dich echt seltsam. Ich versuche nur....“, sie atmete tief ein und schloss für eine Sekunde die Augen, „Ich muss auf mich aufpassen. Und vielleicht bist du jemand, vor dem ich mich in Acht nehmen muss. Muss ich? Erzähl mir die Wahrheit.“

Shawn Lewis redete sich hier wirklich um Kopf und Kragen. Hätte er lieber nicht so viel von dem Amulett gesprochen. Er glaubte komplett versagt zu haben. Vielleicht war dies jedoch auch gar nicht so schlecht. Dies würde ihm zwar auch nicht gerade Pluspunkte einbringen, aber man würde ihm eventuell den Fall entziehen und jemand anderes beauftragen. Somit würde er diese Psychospielchen nicht spielen müssen. Andererseits ahnte er sehr wohl, wen sie schicken würden, wenn er es nicht schaffen würde. Es musste jemand mit Erfahrung sein, kein Neuling und diejenigen, die ihm dazu in den Sinn kamen liebten es mitunter ihre Opfer vorher noch zu foltern. Er verstand das nicht. Schließlich hatten sie alle doch selber zu genüge erlebt wie sich Schmerzen anfühlten. Warum sollte man jemand anderes damit auch noch über Stunden oder Tage hinweg quälen? Er selber hatte es dabei eher eilig und wollte es anderen so schmerzlos wie möglich machen. Der Entschluss stand für ihn fest: Er würde versuchen Palis' Vertauen zurück zu gewinnen. Außerdem war es lächerlich, dass er so viele Menschen und Wesen nahezu skruppellos ermordet hatte und nun plötzlich weich werden würde. Ihre Tage waren gezählt, so oder so. Er musste sich damit abfinden. Eine Erklärung musste her. "Nein, von mir hast du nichts zu befürchten. Wie soll ich das erklären? Du glaubst mir wahrscheinlich nicht. Dafür hört es sich zu absurd an. Die Wahrheit ist... Unser Treffen heute war nicht ganz so zufällig. Ich habe nach dir gesucht... Und nein, ich bin kein Stalker und auch kein Auftragskiller oder sowas. Die Wahrheit ist, dass ich aus der Zukunft bin. Keine sehr ferne Zukunft. Ich bin kaum ein paar Wochen zurück gereist und deshalb will ich dich warnen: Man wird dich töten und dir das Amulett abnehmen und was sie damit anstellen wird das komplette Gleichgewicht aus den Fugen reißen." Er schürzte die Lippen aufeinander. "Du glaubst mir sicher nicht, aber ich denke du kannst nichts damit riskieren, wenn ich dir sage, dass du dieses Amulett unter keinen Umständen jemand anderes geben sollst. Behalte es immer bei dir. Es stimmt, es enthält sehr viel Macht, aber vor allem auch einen Schutzzauber. Solange du es trägst kann dich niemand töten. Ich wollte es vorhin nur sehen, weil ich mir sicher sein wollte, dass du die Richtige bist. Wir kennen uns auch in der Zukunft nicht. Ich weiß nur deinen Namen. Das ist alles. Ich jedenfalls denke, dass es das beste wäre dieses Ding zu zerstören. Dann hat niemand mehr etwas davon und es kann keinen Schaden anrichten.“

Palina St.Gerard wusste nicht mehr so recht, was sie glauben sollte. Einerseits hatte er sie gerettet, andererseits sprach er nun in Rätseln. Ganz plötzlich. Das war zuviel für Palina. Wenn er sie töten wollte, dann sollte er es einfach hinter sich bringen. Und ihr nicht noch den netten Kumpel vorspielen. Das war grauenvoll. Doch scheinbar wollte er sie gar nicht umbringen. Palina hörte seiner Erklärung aufmerksam zu, achtete genau auf den Klang seiner Stimme. Sie wollte nicht auf weitere Lügen reinfallen, aber Shawn zu durchschauen war wirklich schwer. Er kam aus der Zukunft? Tatsächlich war es unglaublich, was er erzählte. Aber sie beiden waren magische Wesen, was war da schon unnormal? Es ging also bloß um das Amulett. Deshalb war es ihrem Großvater so wichtig. „Mich kann niemand töten?“, wiederholte sie, aber es war nicht unbedingt eine Frage an ihn. Eher sprach Palina mit sich selbst. Sie hatte nicht bis jetzt überlebt, weil sie so clever war. Sie konnte gar nicht getötet werden. Deshalb war auch der Angriff ihrer Mutter nach hinten los gegangen. Palina hätte sich niemals verstecken müssen. Sie hätte frei sein können, weil ihr sowieso keiner etwas anhaben konnte. Seine Geschichte machte plötzlich irgendwie Sinn. Es passte irgendwie zusammen. Palina ließ sich auf den Stuhl sinken und blickte für einen Augenblick ins Leere. Dann seufzte sie laut. „Ich werde es nicht zerstören. Ich hab es versprochen.“, sie blickte zu ihm auf, „Aber ich werde gut darauf aufpassen. Das mache ich schon lange genug. Kannst du mir sagen, wer es mir abnehmen will?“ Zu wissen, dass sie in der Zukunft eigentlich schon tot war, war ein seltsames Gefühl. Aber das würde sie um jeden Preis verhindern. Ab jetzt würden sich die Dinge ändern.

Shawn Lewis log was Zeug hält. Es war Teil seiner Ausbildung gewesen im Notfall auch Lügen rüber bringen zu können. Trotz alledem war er in den Trainingseinheiten nicht gerade der Beste gewesen, aber wohl gerade noch so gut, dass sie glaubten, dass es wohl reichen würde. Somit versuchte er sich einfach auf den Shawn zu konzentrieren, der er eventuell gewesen wäre, wenn er nicht so verdreht worden wäre und machte daraus seine Paraderolle. Es gefiel ihm noch immer nicht, doch versuchte er seine Gewissensbisse ein für alle mal abzustellen. Das war ja kaum noch zu ertragen. Vielleicht sollte er einfach langsam einsehen, dass er nicht mehr gut war und das Böse triumphiert hatte. Er war nicht besser als die anderen, die damit herum prahlten, wie viele Aufträge sie in einer Woche erledigten. Er sollte wirklich aufhören sich etwas vorzumachen. Er war verloren in der Dunkelheit. Entweder er akzeptierte das oder er würde daran komplett zerbrechen. Als Pali nochmals nachhakte, ob sie niemand töten konnte, nickte er. "Ja, genauso sieht es aus. Solange du das Amulett trägst. Es verleiht keine Unsterblichkeit, aber Unverwundbarkeit." Er lächelte. "In den richtigen Händen ist es somit sogar etwas Gutes." Sein Blick blieb einen Moment an ihren Augen haften. Sie schien ihm Vertrauen schenken zu wollen, versuchen ihm zu trauen und er nutzte dies gnadenlos aus. Er war wirklich ein Monster. Er seufzte, als er realisierte, dass er sich nur etwas vormachte, wenn er glaubte, dass er diesen Job eiskalt erledigen würde. Das was er tun würde war abscheulich und er fing an sich dafür zu hassen. Wieso musste er auch sein nächstes Opfer vorher kennen lernen. Das konnte nur ein grausamer Scherz sein. Nein, er war wirklich nicht mehr wert als seine Leidensgenossen, die es genossen zu töten, aber war auf dem besten Weg dahin. Das war das Ziel der Kobra: Perfekte Soldaten zu schaffen, die keine einzige Emotion mehr besaßen. Der Rebell in ihm, der sich vor Jahren gegen sie aufgelehnt hatte, schrie in ihm, doch er wusste, dass es ein aussichtsloser Kampf war. Als sie fragte, ob er wusste, wer ihm das Amulett abnehmen wollte, schüttelte er den Kopf. "Nein, ich weiß nur, dass dein Mum hinter allem steckt. Sie ist diejenige, die alles ins Chaos stürzt, sobald sie es hat. Ich weiß nicht, ob sie selber..." Er biss sich auf die Lippen, um die Worte nicht auszusprechen "...oder ob sie einfach jemanden geschickt hat, doch das sollte ganz egal sein. Die hauptsache ist, dass du darauf achtgibst. Es ist wichtig." Er legte ernste Besorgnis in seine Stimme und griff nach ihrer Hand. "Es hängt sehr viel davon ab", sprach er eindringlich und blickte sie an, um ihr nochmals zu verdeutlichen, dass er nicht scherzte

Palina St.Gerard fand das alles ganz schön verrückt. Weil ihre Geschichte nicht schon furchtbar genug war, hatte sie jetzt auch noch ein mächtiges Amulett um den Hals hängen, wofür viele töten würden. Ihr Großvater hatte das sicher gewusst. Vielleicht hatte er ihr es genau deshalb anvertraut. Bei ihren Schwestern wäre es definitiv in schlechten Händen gewesen. Dennoch wünschte sich Palina, dass sie früher von all dem gewusst hätte. Alles wäre anders verlaufen, da war sie sich sicher. Sie hätte sich nicht tagelang in der Untewelt verstecken müssen. Sie hätte ihren Angreifern selbstbewusster gegenüber stehen können...auch ihrer Mutter. Palina wollte niemandem etwas böses antun, aber sie hätte sich einen Standpunkt verschaffen können...und sich nicht verkriechen müssen. Palina sah wie Shawn lächelte, aber sie konnte es nicht recht erwidern. Es war ein wenig viel auf einmal. Aber vermutlich konnte sie ihm tatsächlich vertrauen. Er wollte ihr helfen und damit auch den Rest der Welt retten. Dass ihre Mutter dahinter stecken sollte überraschte Palina überhaupt nicht. Sie machte sich da nichts mehr vor. Mrs. St.Gerard wollte ihre Tochter tot sehen und nicht ruhen, bis sie es geschafft hatte. Aber Palina würde nicht kampflos untergehen. Als Shawn so plötzlich nach ihrer Hand griff, hielt sie den Atem an. Sie war nicht mehr von einem Mann angefasst worden, seit...Alles in ihr verkrampfte sich für einen kurzen Augenblick, aber als sie in sein Gesicht sah, ließ das nach. Er würde ihr nichts tun. Und schon gar nicht war er wie Allisons Verlobter. Palina nickte und lächelte leicht. „Das mach ich. Meine Mutter kriegt mich nicht klein.“, sie blickte in Shawns Augen und sah die Besorgnis darin, „Ich kriege das hin. Dank dir.“

Shawn Lewis erzählte ihr alles, was er über die angebliche chaotische Zukunft wusste. Da er sich nicht in zu vielen Details verrennen wollte, gab er vor nicht allzu viel zu wissen. Dies war in diesem Fall wohl das Beste. Andernfalls würde er sich zu leicht in seiner eigenen Geschichte verstricken können. Das war gar nicht gut. Jedoch schien sein Plan aufzugehen und Palina fing an ihre Skepsis abzuschütteln. Er war wohl doch nicht so untalentiert darin Lügen aufzutischen, wie gedacht. Ob er das nun gut oder schlecht fand, konnte er selbst nicht sagen. Vielmehr erinnerte sich an die Worte eines seiner Peiniger, der ihn gefoltert hatte und sich über sein rebellisches Verhalten lustig gemacht hatte. 'Selbst die tapfersten, stursten und mutigsten kriegen wir irgendwann klein bis sie tun, was wir wollen und auch sie werden wir irgendwann brechen und komplett auf den Kopf stellen. Bisher hat es immer funktioniert.' Er erinnerte sich noch genau an sein widerliches Grinsen. Er hatte recht behalten. Sie hatten es geschafft
Sie hatten ihn in der Hand. Sie besaßen ihn und jeden Tag, den er ihren Befehlen folgte, verlor er auch ein Stück seiner selbst. Langsam und schleichend. Er hielt ihre Hand noch einen Augenblick und erwiderte ihr Lächeln. "immer nach vorne blicken", meinte er nur und fühlte sich plötzlich mies, als sie meinte, dass sie es dank ihm schon schaffen würde. "Dank mir nicht", meinte er und machte eine kurze Pause. "In Wahrheit bin ich furchtbar egoistisch und will nur auch meine eigene Zukunft retten, also... doch nicht so der Held wie du dachtest", meinte er mit einem Grinsen, doch innerlich fragte er sich, was er da eigentlich gerade tat.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyFr 6 Jun 2014 - 21:57

Unüberlegte Entscheidungen
Palina St.Gerard war heute nicht die Cleverste. Sowieso war sie irgendwie unvorsichtig geworden, seit sie wusste, dass ihr eigentlich niemand etwas anhaben konnte. Nur hatte sie dabei vergessen, dass sie zwar nicht sterben konnte, aber dennoch verwundbar war. Und zwar sehr. Das spürte sie jetzt umso mehr. In den letzten Tagen hatte Palina versucht so viel wie möglich über das Amulett herauszufinden. Sie stieß dabei auf ein paar alte Schriften und so wie es aussah, war tatsächlich große Macht darin verborgen, sogar verschiedene Kräfte. Und das wollte sie ausprobieren. Dem Dämon, den sie angriff hatte es gar nicht gefallen, als Versuchskaninchen benutzt zu werden und das Ende vom Lied war, dass er zwar tot war, er aber auch Palina ganz schön zugesetzt hatte. Und die Macht des Amuletts hatte sie auch nicht nutzen können. Enttäuscht wollte sich Palina zuerst wieder in die Unterwelt verkriechen, als sie sich dazu entschloss Shawn einen Besuch abzustatten. Vielleicht konnte er ihr helfen. Bei seiner Wohnung angekommen klingelte sie. Als sie an sich runterblickte, verzog sie das Gesicht. Ihr T-Shirt war voller Blut und teilweise kaputt, sie hatte Verbrennungen am Arm und seitlich am Bauch, außerdem einen Schnitt im Gesicht. Sie musste schlimm aussehen.

Shawn Lewis hasste sein Leben. Es war nicht das Leben, das er sich ausgesucht hatte. Es war das Leben, dass ihm andere vordiktierten und er konnte nichts dagegen tun - es sei denn er wollte sterben. Diese Woche war anstrengender, als sonst geworden. Dadurch, dass er besser in seinem Job geworden war und spurte ohne auch nur einen bissigen Kommentar auf den Lippen, hatten sie nun auch mehr Vertrauen in ihn und sein Potenzial. Sie sahen, wie effizient und präzise er seine Morde verrichtete und es schien ihnen zu gefallen wie er vorging. Somit hatte er diese Woche mehr zu erledigen gehabt, als sonst. Dazu kam erschwerend, dass er noch immer Pali nicht getötet hatte und es auch eigentlich gar nicht mehr wollte. Er belog sie bis zum abwinken und spielte dabei den netten Kerl von nebenan, der er einfach nicht war. Im Kreis der Schwarzen Kobra gab er vor, dass er gut im Fall von Palina voran kam und sie alle warteten schon geduldig darauf, dass er seinen Auftrag beenden würde. Ihm jedoch wurde schlecht bei dem Gedanken daran. Töten und ganz schnell verschwinden - das war bisher sein Motto gewesen, das auch immer aufgegangen war. Jetzt jedoch sollte er Palina töten, die er bereits näher kennen gelernt hatte. Es wäre einfacher, wenn er keine Sympathien für sie hätte. Viel schlimmer noch. Er fand sie bezaubernd. Sie war humorvoll, klug und nicht so oberflächlich wie viele andere reiche Kids. Sie wäre das Mädchen in das er sich verlieben könnte, aber nicht durfte. Er stand im Badezimmer und wusch sich das Blut von den Händen und Armen. Auch sein Gesicht, das ein paar Sprenkel abbekommen hatte wusch er gründlich. Plötzlich klingelte es an der Tür und er versteckte den blutigen Dolch schnell in einem seiner Schränke. Als er die Tür öffnete stand Pali vor ihm. Blutverschmiert. "Pali, hi... was ist passiert?", fragte er und musterte sie sorgenvoll. Nur war diese Sorge dieses Mal nicht gespielt, auch wenn er sich das wünschte, dass es so wäre. "Komm erstmal rein." Er schaute sich um. "Es ist nicht ganz so ordentlich gerade. Ich hoffe das stört dich nicht. Bist du irgendwo verletzt." Er blickte zur Couch, um ihr anzudeuten, dass sie sich setzen sollte.

Palina St.Gerard hatte Shawn nach ihrem ersten Treffen schon ein paar Mal wiedergesehen. Palina verbrachte ihre Zeit sehr gerne mit ihm. Er brachte sie zum lachen, er war nett zu ihr, sie hatten viel gemeinsam. Durch ihn fühlte sie sich nicht mehr so einsam. Die Schmetterlinge, die er in ihrem Bauch heraufbeschworen hatte, ignorierte Palina allerdings so gut es ging. Sie waren irgendwie Freunde und Palina wollte das nicht aufs Spiel setzen. Sie wollte sich auch eigentlich nicht in ihn verlieben oder sich so zu ihm hingezogen fühlen. Aber leider konnte man sich das nicht aussuchen. Irgendwie würde sie damit leben können. Es gab wichtigere Dinge. Palina lächelte leicht, als sich die Tür öffnete und Shawn vor ihr stand. Sie freute sich ihn zu sehen. Er dagegen war sofort besorgt, was man ihm absolut nicht verübeln konnte. „Hey...ich schätze ich hab meinen Verstand irgendwo vergessen.“, sie musste grinsen und betrat seine Wohnung, als er sie hereinbat. Dass es angeblich unordentlich war, störte Palina absolut nicht. Sie fand es nichtmal so schlimm, wie er sagte. Es war allemal besser als die Unterwelthöhle, die sie zu bieten hatte. Palina blickte zu seiner Couch. „Ich will dein Sofa nicht ruinieren.“, deswegen blieb sie erstmal stehen, „Ja, aber das ist nicht der Rede wert.“, meinte sie, als er nach Verletztungen fragte. Es war zwar schmerzhaft, aber Palina kannte schlimmeres. Sie war auch nicht hier um zu jammern. „Ich hab was über das Amulett herausgefunden. Es enthält wirklich unwahrscheinliche Kräfte, die der Besitzer sogar benutzen kann, nur weiß ich nicht wie. Ich wollte es testen, aber nunja...“, sie blickte wieder an sich herunter und grinste unschuldig, „Die Sache mit dem Schutzzauber hab ich scheinbar nicht komplett verstanden.“, sie musste ein wenig über ihre eigene Dummheit lachen.

Shawn Lewis mochte Palina. Dabei sollte er sie doch hassen. Er hatte sich wirklich Mühe gegeben irgendwelche schlechten Seiten an ihr zu finden und sich daran aufzuhalten, doch auch das missglückte. Erschwerlich hinzu kam, dass er vergangene Nacht von ihr geträumt hatte. Anfangs war es noch ein schöner Traum, in dem sie beiden sich näher gekommen waren, doch dann hatte er sie getötet und ihr Geist sich an ihn gehangen und ihn heimgesucht. Was dazwischen passiert war wusste er nicht mehr. Nur, dass er schließlich in einer Höllendimension gelandet war, in der er bis in alle Ewigkeit gezwungen war Palina wieder und wieder zu töten. Davon war er schweißgebadet wach geworden und hatte danach auch kein Auge mehr zugetan. Im Laufe des Tages hatte er versucht nicht mehr zu verkrampft daran zu denken, was er tun musste und erstmal die 'einfacheren' Aufträge erledigt. Daheim stürmten alle Gedanken wieder auf ihn ein und er hatte niemanden, der ihn auf andere Gedanken bringen konnte, bis schließlich Palina erschien Der Grund seiner schlaflosen Nacht. Er war besorgt, als sie voller Blut verschmiert vor ihm stand und kümmerte sich erstmal um sie. "Quatsch, setz dich aufs Sofa. Das olle Ding kommt eh bald weg", meinte er und bestand darauf, dass sie sich setzte. "Ich glaube meine gute Wunderheilsalbe könntest du jetzt doch mal gebrauchen", meinte er mit einem leichten Grinsen und holte sie aus einer Schublade hervor und setzte sich auf die Couch. "Soll ich dir helfen?", fragte er und hörte ihr dann erstmal zu, was sie über das Amulett berichtete. Er lachte, als sie sich selbst auf die Schippe nahm. "Naja, ich schätze wir sind alle mal etwas neben der Spur", meinte er und grinste. "Aber macht ja nichts. Solange dir nichts passiert ist. Nur um ehrlich zu sein... Ich hatte auch gedacht, dass man einem mit dem Amulett auch nicht verletzen kann", gab er nun zu und war wirklich etwas irritiert über diese Erkenntnis. "Wahrscheinlich wäre ich genauso leichtsinnig irgendeinem Dämon in die Arme gelaufen" Er blickte zu ihr.

Palina St.Gerard hatte sich ehrlich Mühe gegeben, aber sie ertappte sich trotzdem immer wieder dabei, wie sie ungewollt an ihn denken musste. Palina malte sich dennoch absolut keine Chancen bei ihm aus. Das konnte nicht funktionieren. Ihre Mutter würde das früher oder später herausfinden und ihm vielleicht etwas antun wollen. Hinzu kam, dass er gar nicht aus ihrer Zeit stammte. Gut, vielleicht handelte es sich nur um ein paar Wochen, aber dennoch war das verrückt. Sie war sicher nicht die Frau des Zeitreisenden. Und was am wichtigsten war: Er würde sie nie genauso sehen. Sie war eben sie, nichts besonderes. Palina glaubte das, was ihre Mutter und Schwestern ihr jahrelang eingetrichtert hatten. Sie war niemand, in den man sich verlieben würde. Aber irgendwie fand sie das in Ordnung. Es war eben so. Palina war trotzdem sehr froh ihn zu kennen. Er hatte ihr ihr Leben ein bisschen schöner gemacht. Und es sah die letzten Monate absolut nicht danach aus, dass das jemals wieder passieren könnte. Shawn zerstreute ihre Bedenken wegen dem Sofa und Palina nickte leicht. Sie musste lachen, als er seine Salbe erwähnte. „Eventuell ja.“, sie grinste, „Aber das muss wirklich nicht sein. So schlimm ist es nicht.“, jedoch hatte er sie gleich schon zur Hand. Palina ging zum Sofa und als sie sich setzte, verzog sie das Gesicht. Die Verbrennung an ihrem Bauch war im Sitzen wirklich fies. Palina zog einen Schmollmund. „Hey, lach mich nicht aus.“, sie grinste direkt wieder, „Lieb, dass du das sagst, aber das glaub ich kaum. Du hättest dich zumindest besser wehren können als ich.“, Palina lächelte etwas gequält und blickte zu ihrem Amulett herunter. „Ich würde zu gerne wissen, wie es funktioniert.“

Shawn Lewis war schon lange nicht mehr in so einem innerlichen Chaos gewesen. Nachdem er sich allmählich an sein Dasein als Kopfgeldjäger gewöhnt hatte, konnte er irgendwie ein halbwegs normales Leben führen. Wobei die Definition von Normal hier wohl nochmals überdacht werden sollte. Jedenfalls hatte er sich durch seine gute Führung, wie er es nannte, ein paar Freiheiten erkämpft. Dadurch musste er z.B. nicht mehr in einer Zelle in der Unterwelt versauern, sondern war ein freier Herr, solange er seine Pflicht tat. Auch die Folterungen hatten aufgehört. Nur die Erinnerung daran und die zahlreichen Narben an seinem Körper konnte nieman weg radieren. Sie blieben. Palina würde ebenfalls eine Narbe bei ihm hinterlassen, allerdings keine offensichtliche. Sie würde sich auf seinem Herzen abzeichnen. Ob er es nun wahr haben wollte oder nicht: Er hatte Gefühle für sie entwickelt, die ihm nun daran hinderten seinen Job durchzuziehen. Er konnte sich kaum noch im Spiegel ansehen, denn der Mensch, der ihm dort entgegenblickte
wollte er nicht sein. Er wollte nicht mehr morden. Durch Palina hatte er zum ersten Mal seit langem wieder erfahren wie sich ein normales Leben anfühlen könnte - eines das wirklich voll und ganz ihm gehörte. Doch er wusste, dass dies nur ein Traum bleiben würde. Er holte die Salbe hervor und half ihr den Bauch damit einzucremen. "So schlimm ist das nicht?", meinte er und zog eine Augenbraue hoch, als er die Verbrennung sah und schüttelte den Kopf. Später verschloss er die Salbe wieder und verstaute sie wieder in der Kommode. "Wenn du Glück hast ist in 5 Minuten nichts mehr zu sehen" Er grinste. "Lass mich raten. Du dachtest, dass mit der Salbe wäre ein Scherz gewesen, oder?" Als sie von dem Dämonangriff erzählte und über ihre eigene Trotteligkeit scherzte, lachte auch er. "Hey, ein bisschen Spaß muss sein. Dafür darfst du auch lachen, wenn ich mal was ganz Doofes mache und das passiert bestimmt früher, als du denkst." Er grinste, als sie meinte, dass er sich sicher besser wehren könnte. "Wenn du das sagst, bestimmt", meinte er und neckte sie ein wenig. "Und was das Amulett angeht... mhh... Ich habe da eine Idee. Eine ziemlich blöde zwar, aber... ach, vergiss es."


Palina St.Gerard tat ihre Verletztungen als nicht so schlimm ab. Sie wollte nicht jammern, außerdem gab es tatsächlich weitaus Schlimmeres. Shawn bestand dennoch darauf ihr zu helfen und tat dies auch mit Hilfe seiner Wunderheilsalbe. Als er ihr dabei etwas näher kam, sah Palina ihn einen kurzen Augenblick an. Er war wundervoll. Und sie mochte einfach alles an ihm. Vorallem seine Augen. Sie hinterließen ein Kribbeln bei ihr. „Ich bin ein großes Mädchen, ich halte das aus.“, erwiderte Palina scherzhaft um von ihrer Nervosität abzulenken, „Aber danke.“, sie lächelte und hoffte insgeheim, dass die Salbe tatsächlich bald wirken würden. Die Schmerzen wurden stärker, je länger Palina sie aushalten musste. „Naja...noch glaub ich immernoch nicht, dass es wirklich wirkt.“, sie grinste und kräuselte kurz ihre Nase. Sie bereute es wirklich, dass sie so unüberlegt gehandelt hatte. Vorallem aber hatte sie sich mit dem Amulett zu sicher gefühlt. Diesen Fehler durfte sie auf keinen Fall nochmal machen. Palina glaubte nicht daran, dass Shawn jemals etwas Doofes machen würde. Es reichte auch wirklich schon, wenn sie diesen Part übernahm. Als er eine Idee anssprach, wurde Palina neugierig. „Sag schon, keine halbherzigen Andeutungen.“, Palina grinste, „Ich vergesse niemals.“
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyFr 6 Jun 2014 - 22:18

Shawn Lewis liebte Palinas' Lächeln. Dies war ihm sofort aufgefallen, als er sie das erste Mal gesehen hatte. Jedoch hatte er sich an jenem Tag noch versucht an allen schlechten Seiten von ihr aufzuhängen, um es sich leichter zu machen, wenn er sie schließlich töten würde. Das einzige, das schlimmer war, als eine bekannte Person umbringen zu müssen, war es eine geliebte Person dem Sensenmann auszuliefern. Allerdings war er leider gar nicht so weit davon entfernt, dass zweitere Option in unmittelbare Nähe rückte. Er mochte sie. Er mochte sie sogar sehr und er konnte nichts dagegen machen. Gefühle konnte man nun einmal doch nicht so einfach beeinflussen, wie er das gerne wollte. Schlimmer war jedoch noch der Druck seitens der Schwarzen Kobra, die ihn schon fragten, ob er den endlich zum Zuge kommen würde. Für sie war das alles nur ein Spiel. Selbst wenn dies bedeutete dem Opfer Liebe vorzuheucheln. Bei dem Gedanken wurde ihm ganz schlecht. Das Problem war nur, dass es kaum noch eine Möglichkeit gab, an ihr Amulett zu kommen, als ihr näher zu kommen. Seine Gedankengänge machten ihn beinahe wahnsinnig, denn er wusste egal, was er tun würde, es würde nicht gut enden. Als Pali meinte, dass sie immer noch nicht glaubte, dass seine Salbe wirklich wirkte, funkelte er sie gespielt böse an. "Nach allem was ich für dich getan habe, traust du mir immer noch nicht? Tzzz...." Er seufzte theatralisch und tat verletzt. Augenblicklich fiel Shawn daraufhin noch etwas zu dem Amulett ein. "Naja, ich sagte ja... eine blöde Idee. Gewarnt ist gewarnt. Hast du von der neuen Zauberschule gehört? Sie haben die größte Bibliothek magischer Bücher der ganzen Welt. Wenn dort nicht etwas über dieses Amulett zu finden ist, wo dann frag ich mich. Allerdings sind wir dort keine Schüler und dürfen also eigentlich nicht da herum schnüffeln. Eigentlich", meinte er und musste etwas grinsen.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyFr 6 Jun 2014 - 23:09

Palina St.Gerard fand es unglaublich, wie schnell Shawn diese Wirkung auf sie haben konnte. Aber schon als die beiden zum ersten Mal zusammen gesungen hatten, war ihr aufgefallen, wie gut sie miteinander harmonierten. Nichts davon fühlte sich falsch an. Sie waren tatsächlich beinahe ein Dreamteam. Palina fühlte sich so wohl in seiner Nähe, irgendwie sicher. Mal abgesehen davon, dass er es schaffte sie von all ihren Sorgen abzulenken. Er gab ihr das Gefühl, dass sie etwas wert war und Palina genoss das wirklich. Dennoch war unglücklich verliebt zu sein einfach schrecklich. Weil man es verdrängen musste, es aber doch nicht schaffte. Das merkte Palina sehr deutlich, als Shawn ihr für diesen kurzen Augenblick ein wenig näher kam. Ihr Herz schlug automatisch schneller. Shawn funkelte sie nun böse an. „Natürlich nicht, ich wette in dir lauert der Teufel.“, sie grinste und ahnte nicht, wie recht sie damit eigentlich hatte. Doch für sie war Shawn alles andere als böse. Palina hörte seiner angeblich blöden Idee aufmerksam zu und wurde nachdenklich. Es war wohl tatsächlich eine blöde Idee. Sie konnten da nicht einfach reinspazieren, oder? Auch Shawn grinste verschwörerisch. „Du bist ein ganz schön schlechter Einfluss.“, Palina grinste ebenfalls, „Aber wir haben wohl keine Wahl.“, vorsichtig stand sie auf, „Am besten gehen wir sofort, bevor ich es mir anders überlege.“, sie spürte, dass sich etwas an ihrer Wunde tat und blickte an sich herunter, „Wow...es heilt tatsächlich.“, sie war beeindruckt. „Du bist wohl doch nicht der Teufel.“, lachend ging sie zu ihrer Tasche und holte zwei Elixiere heraus. „Die könnten uns behilflich sein. Das sind Formwandlungselixiere. Damit könnten wir zu Schülern werden. Oder zumindest augenscheinlich in die Schuluniformen schlüpfen.“, Palina lächelte. Diese Elixiere hatte sie selbst zusammengebraut und sie wirkten tatsächlich. Darauf war sie stolz. Mit Zaubertränken und Zaubersprüchen konnte sie gut umgehen.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyFr 6 Jun 2014 - 23:28

Shawn Lewis wünschte sich mit jeder Minute, die er Palina kannte mehr, dass er sie einfach abgrundtief hassen würde. Das ihm das missglückte machte ihn wahnsinnig. Er wollte sie nicht töten, stattdessen wollte er sie beschützen, doch diese Gefühle durften niemals die Oberhand gewinnen. Um keinen Preis. Er musste einfach das Ziel im Auge behalten. Ihre Nähe suchen, ihr das Amulett abnehmen und ihr die Kehle durchschneiden. Der Gedanke machte ihn Kopfschmerzen. Was aber blieb ihm anderes übrig? Ihr die Wahrheit sagen? Das würde sie beide nur voneinander entfernen, ihn eine Ewigkeit in der Unterwelt einbringen und sie schließlich doch noch töten, weil sie jemand anderes schicken würden. Selbst wenn Palina über die Kraft des Amuletts Bescheid wusste, konnte ein kleiner Fehler auch ihr Leben gefährden. Er konnte sie nicht beschützen. Er konnte ja nicht einmal seine Seele beschützen.
Als Palina meinte, dass in ihm sicher der Teufel steckte, erlosch sein Grinsen einen Moment, doch versuchte er darauf zu lächeln. "Wer weiß?", meinte er nun mit einem schiefen Grinsen. Sie wusste ja nicht wie nah sie an der Wahrheit dran war.
Nachdem Shawn Pali in den Plan eingeweiht hatte in die Zauberschule einzumaschieren, zuckte er nur lässig die Schultern. "Nur schlechter Einfluss? Damit kann ich leben, glaube ich." Er musste schmunzeln, als Palis' Wunden heilten. "Vielleicht bin ich ja ein Engel?", meinte er und schaute sie unschuldig an und grinste. "Obwohl, das war der Teufel einst auch."
Shawn beäugte die Elixiere "Gute Idee, die könnten echt hilfreich sein. Siehst du? Du hast nicht nur dumme Ideen." Er stubste sie leicht in die Seite. "Also? Worauf warten wir noch? Auf gehts. Das wird sicher lustig."
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptySa 7 Jun 2014 - 0:00

Palina St.Gerard hatte keine Ahnung in welchen Gewissenskonflikt sich Shawn befand. Obwohl sie anfangs teilweise misstrauisch gewesen war, vertraute sie ihm nun voll und ganz. Seine Geschichte hatte Sinn gemacht, nichts davon klang falsch oder ausgedacht. In der Welt der Magie war alles möglich und das ihre Mutter ihr an den Kragen wollte, war Palina auch schon längst bekannt. Für Palina gab es keinen Grund mehr an Shawn zu zweifeln. Aber vielleicht ließ sie sich auch nur von ihren Gefühlen blenden? Jedenfalls dachte sie keine Sekunde mehr darüber nach, dass er ihr womöglich etwas antun konnte. Das war für sie einfach überhaupt nicht möglich. Er war vielleicht kein Engel im wörtlichen Sinne, aber für sie vielleicht trotzdem. Dennoch lachte Palina. „Du ein Engel? Das wage ich zu bezweifeln.“, neckte sie ihn, „Aber ich denke, dass weißt du selbst am besten.“, sie grinste und unterm Strich war seine Idee vielleicht doch nicht so schlecht. Palina hatte mit ihren Elixieren sogar etwas dabei, was eine ungemeine Hilfe sein konnte. Sie lachte als er sie in die Seite stubste. „Hab ich nie. Ich bin nämlich superklug und perfekt.“, sie warf übertrieben ihre Haare nach hinten und stubste ihn dann ebenfalls an, bevor sie seine Hand in ihre nahm. Sofort kribbelte alles in ihr. „Beam uns hoch, Scotty. Oder lieber nur zur Zauberschule.“, sie grinste.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptySa 7 Jun 2014 - 0:29

Shawn Lewis war ein schlechter Mensch. Zumindest kam er sich immer mehr so vor. In Palinas' Gegenwart wurde ihm nach langer Zeit endlich wieder bewusst wie tief er gesunken war. Er hatte aufgegeben zu kämpfen und hatte dafür zwar nicht seine Seele verkauft, aber es fühlte sich fast so an. Er erinnerte sich an den Mut zurück, den er noch mit 14 hatte. Angeschrien hatte er seine Peiniger und ihnen gesagt, dass sie in bis ans Ende seiner Lebtage quälen könnten ohne, dass er auch nur eine Sache für sie tun würde. Als die Schmerzen schlimmer wurden hatte er sie provoziert und gemeint, dass sie ihn doch einfach töten sollten. Er würden den Tod nicht fürchten, hatte er wagemutig gemeint, doch sie hatten nur gelacht und behauptet, dass sie ihm keinen Gefallen schuldig seien. Danach hatte er irgendwann nachgegeben und hatte gehorcht wie ein braver Soldat. Palina hatte es nicht verdient, dass er sie nun so quälte, nur weil sein Leben einer Tragödie glich. "Ach, Engel sind auch stinklangweilige", sagte er mit einem Schmunzeln. "Sitzen den ganzen Tag auf Wolken oder flattern durch die Lüfte." Nein, er war definitiv alles andere als ein Engel. Vielleicht ein gefallener Engel, dem nicht mehr zu helfen war, aber kein Engel. Pali meinte, sie sei perfekt. "Arroganz ist eine Todsünde. Ich hoffe das weißt du?", sagte er und blickte ihr einen Moment in die Augen. Zunächst schmunzelte er doch, doch dann blickte er etwas verträumt drein. Sie war wirklich perfekt. Vielleicht nicht unfehlbar, aber das war keiner. In seinen Augen war sie perfekt, genau wie sie war. Nur, dass er diese Perfektion zerstören musste. "Ähm, ja, beamen, richtig", sagte er und nahm ihre Hand. Gemeinsam materialisierten sie nun in den Gängen der Zauberschule. "Auf gehts!", meinte er mit einem schelmischen Blick.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptySo 8 Jun 2014 - 22:25

Palina St.Gerard verfluchte sich innerlich. So lange war sie einsam gewesen, ohne Freunde, ohne Familie. Und als sie Shawn kennengerlernt hatte, hatte sich das geändert. Sie war nicht mehr allein, weil er da war. Sie waren Freunde. Und natürlich musste sie sich in ihn verlieben. Das könnte alles kaputt machen und am Ende würde sie dann wieder alleine da sitzen. Das war Ironie des Schicksals. Auch wenn sie sich vorgenommen hatte, es einfach zu ignorieren...mit jeder Sekunde in seiner Nähe merkte sie nun, wie schwer das werden würde. Denn auch wenn er tatsächlich kein Engel war, war er dennoch einer für sie. Er hatte sie aus der Einsamkeit befreit, wenigstens für einen kurzen Moment. Er hatte ihr Hoffnung gegeben, nur durch ihn konnte sie sich nun länger an der Oberfläche bewegen. Musste sich nicht tagelang in der Unterwelt verstecken. Wie konnte sie das einfach ignorieren? „Gut, dass ich nicht sterben kann.“, grinsend blickte sie kurz zu ihrem Amulett hinunter und als sie wieder aufsah, traf ihr Blick auf seinen. Palina hielt unbewusst den Atem an. Sie hätte in seinen Augen versinken können. Der Moment fühlte sich an wie eine Ewigkeit und Palina räusperte sich kurz, bevor Shawn die beiden zur Zauberschule beamte. Palina blickte sich um. Wenn die Gänge schon so groß und hoch waren, musste das Gebäude riesig sein. „Hast du eine Ahnung, in welche Richtung wir müssen?“, fragte Palina leise und grinste.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptySo 8 Jun 2014 - 23:59

Shawn Lewis hatte niemanden. Seit sein Dad ihn damals an die Unterwelt verkauft hatte, hatte er kaum eine Möglichkeit gehabt Freundschaften zu halten oder aufzubauen. Die Schwarze Kobra war sein Leben geworden und er hatte alles danach ausgerichtet. Schließlich hatte er auch niemanden da mit reinziehen wollen. Auch zu den Wesen der Unterwelt hegte er eher ein distanziertes Verhältnis, sodass ihn viele als Sonderling sahen. Er gehörte nicht dazu, weil er auch einfach gar kein Teil dieser finsteren Welt sein wollte. Somit war Palina seit langer Zeit die Einzige mit der er so viel Zeit verbracht hatte. Sie gab ihm das Gefühl nicht alleine auf dieser riesigen Welt zu sein und doch würde er am Ende dafür Sorgen, dass dieses Glück zerstört wurde. Eigentlich hätte er die Erkenntnis, dass er Palina nicht töten, aber durchaus verletzen konnte, als einen Trumpf sehen sollen, doch das tat er nicht. Als sie meinte, dass es gut sei, dass sie nicht sterben konnte, schmunzelte er leicht, war sich der Ironie jedoch durchaus bewusst. "Ja, das ist wirklich ein Segen", meinte er. Einen Moment lang trafen sich ihre Blicke und er wünschte sich sie zu küssen, doch er tat es nicht. Er durfte so oder so nicht mit ihr zusammen sein. Dennoch sollte es wohl Teil seines Plans sein ihr näher zu kommen und sie zu töten. Das wäre nur um einiges einfacher, wenn er sich nicht ernsthaft in sie verliebt hatte. Es brachte nun auch nichts mehr es vor sich selbst zu verleugnen. Er hatte ein echtes Problem und keine Lösung parat. Er nahm ihre Hand und teleportierte mit ihr in die Zauberschule.
Als Pali ihn fragte, ob er wüsste wo lang es ging, grinste er. "Was glaubst du denn?" Ein Professor schritt den Gang lang und der zog Pali eilig in einen Seitengang etwas zu nah zu sich, als er es geplant hatte. Es trennte sie nun nicht mehr viel Raum voneinander. Um nicht zu sagen, fast gar keiner. Wieder blickte er ihr in die Augen und sein Herz schlug schneller. Er durfte das nicht zulassen. Diese Liebe war zum Scheitern verurteilt. Vorausgesetzt Palina fühlte genauso.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 0:20

Palina St.Gerard war glücklich, wenn Shawn in ihrer Nähe war. Sie wusste, sie sollte es eigentlich nicht sein. Ihre Mutter konnte ihr jederzeit einen Strich durch diese Rechnung machen, vorallem wenn sie erfuhr, dass Palina ernsthafte Gefühle für ihn hatte. Aber sie konnte sich dennoch nicht von ihm fernhalten. Er war ihr Ausweg aus einer grauen und tristlosen Welt. Er war wie eine neue Welt. Das konnte sie nicht aufgeben. Es beruhigte sie zu wissen, dass Shawn sich durchaus wehren konnte. Und wenn sie bei ihm war, konnte auch sie ihrer Mutter gegenübertreten. Wenn es zu solch einer Auseinandersetzung kam, würde Palina sicher nicht wegrennen.
Die beiden teleportieren schließlich in die Zauberschule und sofort war eigentlich klar, dass das hier wie eine Reise durch ein Labyrinth werden würde. „Naja, es war immerhin dein Plan...“, Palina lachte leise, hörte aber aprupt damit auf, als sie Schritte hörte. Ehe sie überhaupt reagieren konnte, hatte Shawn sie schon beim Arm gepackt und in einen Seitengang gezogen. Gerade rechtzeitig, denn eine Sekunde später und der Professor hätte sie entdeckt. Palina wollte etwas sagen, doch als sie hoch zu ihm blickte und erneut an seinen Augen hängen blieb, brachte sie kein Wort mehr heraus. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie nahe sich die beiden gerade waren. Kein Blatt passte mehr zwischen sie. Und es fühlte sich so wahnsinnig gut an, ihm so nahe zu sein. Palina konnte nicht klar denken. Wollte sie vielleicht auch gar nicht. Sie näherte sich ihm langsam, stellte sich dabei auf die Zehenspitzen, weil er ein ganzes Stück größer war als sie. Und dann küsste sie ihn. Ihr Herz setzte einen Schlag aus und Palina hatte das Gefühl unter Strom zu stehen. Soetwas hatte sie noch nie empfunden. Doch dann war es, als würde ihr die Realität mit voller Wucht ins Gesicht schlagen. Palina löste sich schnell von ihm. Was zur Hölle tat sie da? Ihre Willensstärke war innerhalb einer Sekunde dahin gewesen. „Es tut mir Leid...ich weiß nicht was...es tut mir Leid.“, sie verließ den Seitengang eilig, konnte in der Nähe glücklicherweise niemanden mehr sehen und entfernte sich ein paar Schritte von Shawn.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 0:49

Shawn Lewis befand sich in einer echten Zwickmühle. So langsam verschwommen die Grenzen zwischen dem gespielten Ich und seiner Selbst immer mehr. So sehr, dass er selbst kaum noch wusste, was er sich erlog und was der Wahrheit entsprach. Jedoch war er sich der Gefühle für Palina sicher und je klarer er sich dies vor Augen führte, desto mehr wurde ihm klar, dass er es womöglich nicht übers Herz bringen würde ihr etwas anzutun. Selbst in der Nacht träumte er wirres Zeug davon, dass sie beide eine glückliche Beziehung aufbauten und er sie schließlich immer und immer wieder tötete. Danach stellte er sich im Traum vor einen Spiegel, doch das was er da sah, war nicht mehr sein Gesicht. Es war das Gesicht eines Fremden. Dieses Gefühlschaos machte ihn wahnsinnig. Erst Gestern hatte er sogar überlegt ihr einfach die ganze Wahrheit zu sagen, doch tat er es nicht.
In der Zauberschule mussten sie nun erstmal vor einem Professor fliehen. Die Schule glich einem Labyrinth, doch Shawn kannte sich hier relativ gut aus, da er hier einen der Professoren hatte töten müssen. In der verbotenen Abteilung hatte er ihn schließlich überrascht, als keiner sonst auf den Gängen unterwegs war und war genauso still und heimlich verschwunden, wie er aufgetaucht war. Es war beinahe erschreckend wie er es schaffte sich beinahe wie ein unsichtbarer Schatten umher zu bewegen und dann zuzuschlagen. Jetzt fielen ihm jedoch gerade die Worte, sodass es nichts weiter zu den Gängen hier sagte. Sie standen so dicht aneinander wie nie zuvor. Sein Herz klopfte schneller und alles in ihm kribbelte, als sie ihn schließlich küsste. Noch nie zuvor hatte er ein Mädchen geküsst und für einen Moment war er einfach sprachlos. Sie stammelte eine Entschuldigung, doch er schüttelte den Kopf und zog sie erneut zu sich, um sie nochmals zu küssen. In diesem einen Moment waren die Sorgen kurz vergessen, doch es hielt nicht lange an. Er wich von ihr. "Du hättest das nicht tun sollen", sagte er nun und blickte an ihr vorbei. Sie hatte es nicht verdient so verarscht zu werden. Sie hatte ihn nicht verdient.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 1:10

Palina St.Gerard konnte nicht kontrollieren, was sie tat. Als sie ihm so nahe war, reagierte ihr Körper ganz automatisch. Alles in ihrem Inneren wusste, was sie eigentlich wollte, auch wenn ihr Gehirn es ihrem Körper verbieten wollte. Palina küsste ihn einfach. Auch für sie war es ihr erster Kuss. Zuvor konnte Palina keinen Jungen gut genug kennenlernen können um so weit gehen zu wollen, ihre Schwestern hatten dafür gesorgt. Aber Palina fand auch niemanden jemals zuvor so anziehend wie Shawn. Der Kuss war wundervoll, aber sie bereute es sofort, als sie sich von ihm löste. Jetzt würde er sie abweisen und Palina würde es irgendwie verstehen können, aber dennoch würde ihr Herz daran zerbrechen. Doch dazu kam es nicht. Stattdessen hielt er sie vom weglaufen ab, zog sie erneut zu sich und küsste sie nocheinmal. Es war, als würde die Welt stehen bleiben. Palina wünschte es sich zumindest, aber auch dieser Moment endete. Als er an ihr vorbei sah, als wäre sie gar nicht da, zerplatzten Palinas Hoffnungen, dass er vielleicht genauso empfand, wie eine Seifenblase. Ihr Herz zog sich bei seinen Worten zusammen und sie schluckte. „Ich weiß. Es tut mir Leid.“, wiederholte sie und ihre Stimme drohte zu versagen. Sie musste mit sich selbst kämpfen, damit sie jetzt nicht weinte. Erbärmlicher konnte sie kaum noch werden. Palina wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Die Situation war ihr wirklich unangenehm und sie ging zwei Schritte zurück, um Abstand von ihm zu gewinnen. „Ich finde die Bibliothek sicher alleine...du musst mir nicht mehr helfen.“, meinte Palina schließlich leise. Sie wollte ihn nicht zwingen hierzubleiben.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 1:28

Alles in ihm schrie. Schrie wegen dieser gottverdammten Lüge, die er ihr auftischen musste. Konnte es nicht einen Weg geben sie zu retten? Egal was er tun würde, würde letztendlich dafür sorgen, dass man ihn in der Unterwelt festhalten würde. Sie würden erkennen, dass er nicht komplett gebrochen war und in ihm noch ein Funken Gutes überlebt hatte. Sie würden ihm einer neuen Gehirnwäsche unterziehen oder vielleicht auch einfach umbringen. Palina würden sie durch jemand anderes in die Falle locken. Auch wenn sie das Amulett besaß würden sie sich irgendwas ausdenken, um sie zu töten. Vielleicht würden sie sie einfach versuchen zu überwältigen, handlungsunfähig machen und ihr dann das Amulett einfach vom Hals reißen. Zum Glück wusste bisher kaum jemand, dass das Amulett sie nicht vor Verletzungen schützte. Soweit er es gehört hatte sollte dies aber so sein. Weshalb er von dem Plan sich das Amulett mit Gewalt an sich zu reißen direkt vor ihrer ersten Begegnung abgesehen hatte. Es war grotesk sich jetzt zu wünschen, dass er anders gehandelt hätte. Dann hätte er sie nie kennen gelernt und wäre durch seine Hand längst gestorben. Bei dem Gedanken schüttelte er den Kopf. Dann blickte er erneut in ihre Augen und wünschte sich einfach, dass es anders zwischen ihnen sein könnte. Gab es eine Chance für sie? Auch wenn der Funke an Hoffnung noch so winzig klein war? Bestimmt nicht. Es war absurd zu glauben, dass sie ihn noch lieben könnte, wenn er wüsste, wer er wirklich war. "Nein, ich meine das Ernst", sprach er nun. "Du bedeutest mir sehr viel, aber genau deswegen solltest du von mir fern bleiben. Ich tue allen nur weh, die in meinen Weg kreuzen." Dann seufzte er und blickte zu Boden. "Der Kuss.. Er war schön, aber wie gesagt...", stammelte er und sah wie sie alleine nach der Bibliothek suchen wollte. "Sie ist am Ende des Ganges, recht, links und nochmal links. Dann bist du da", sagte er.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 1:51

Palina fühlte sich elend. Jetzt hatte sie doch alles kaputt gemacht. Wieso konnte sie ihre Gefühle auch nicht im Griff behalten? Vielleicht, weil das alles so neu für sie war. Ihre Neugierde war größer, als ihr Verstand. Sie hatte wissen wollen, wie es sich anfühlte ihn zu küssen. Wenigstens ein Mal. Nun hatte sie bekommen, was sie wollte, aber glücklich war sie ganz sicher nicht. Palina konnte es kaum ertragen, dass er sich bemühte sie nicht mehr richtig anzusehen. War sie wirklich so furchtbar und abstoßend, wie ihre Schwestern es ihr immer eingeredet hatten? Seine nächsten Worte sprachen erneut eine andere Sprache. Palina sah ihn überrascht an, ihr Herz schlug erneut schneller, als er sagte, dass sie ihm viel bedeutete. Aber er glaubte auch, dass er ihr wehtun würde. Dachte er das wirklich oder war es nur eine Ausrede, um ihr nicht wehzutun? Die Schritte, die sie von ihm weggetan hatte, kam Palina nun wieder auf ihn zu. Der Weg zur Bibliothek war ihr jetzt ganz egal. „Was redest du da?“, was er sagte, stimmte nicht. Ganz und gar nicht. Sanft legte Palina ihre Hand auf seine Wange. „Du hast mich gerettet. Nicht nur vor dem Dämon. Ich musste mich monatelang in der Unterwelt verstecken. Du hast mich da raus geholt.“, sie lächelte sanft. Es war unerklärlich für sie, dass er solche Dinge glaubte. Natürlich konnte sie nicht für die Zukunft sprechen, aber Palina war sich sicher, dass er ihr nicht wehtun würde. Nicht absichtlich. Er war einfach nicht so. Sie kannte ihn ganz anders. Palina stellte sich erneut auf die Zehenspitzen und küsste zärtlich seine Wange. „Du bist vielleicht doch ein Engel. Nämlich mein Engel.“, sie sprach ihren vorrangegangen Gedanken nun aus und wurde ein wenig verlegen dabei. Sie meinte es sehr ehrlich.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 2:11

Shawn fühlte sich wie das allergrößte Arschloch auf Erden. Das was er Palina antat hatte weder sie, noch jemand anderes verdient. Da zählten auch die Ausreden in seinem Kopf nicht, die ihm sagten, dass er doch keine andere Wahl hatte. Irgendwas würde er tun können...müssen. Er würde nicht mit ansehen wollen, wie Palina starb. Weder durch seine Hand, noch durch die Hand eines anderen. Und er würde schnell handeln müssen, denn bald würden die anderen stutzig werden, warum er dieses Mal so lange brauchte, um sein Opfer kalt zu machen und ihren Namen auf seiner langen Liste durchzustreichen. Selbst jetzt kamen schon Fragen, doch konnte er bisher alles gut erklären und verkaufen, sodass sie an seinem Vorgehen nicht zweifelten. Was aber sollte er jetzt tun? Ihr sagen: Hey, ich bin eigentlich ein Killer und darauf angesetzt dir deine schöne Kehle zu durchschneiden. Und übrigens: Ich habe schon so viele auf dem Gewissen, dass ich sie kaum noch zählen kann, aber du musst mir glauben... Ich wollte das alles nicht. Ja, sicher. Das würde sicher super rüber kommen. Der Kuss mit ihr war unvergleichlich gewesen und auch der Zweite raubte ihm den Atem. Er wünschte, dass dieser Moment einfach ewig so bleiben würde und alle Probleme sich in Luft auflösen würden, genauso seine Lebenslüge. Als sie darauf hinwies, wovor er sie alles gerettet hatte, schüttelte er den Kopf und presste die Lippen aufeinander. "Pali, ich... ich bin alles andere als ein Engel, ein Held. Ich bin das absolute Gegenteil." Er verstummte einen Moment, als sie ihn auf die Wange küsste. Ihre Berührung auf seiner Wange hinterließ ein Kribbeln auf seiner Haut und er wollte ihre Nähe nicht mehr missen. Er wollte raus aus diesem Albtraum, den er sich zum Teil selbst konstruiert hatte. Er wollte ihr nicht länger etwas vorspielen. Er griff nach ihrer Hand, hielt sie fest und blickte ihr in die Augen. "Was mache ich hier nur?" Ehe er noch etwas sagte, verlor er sich bereits wieder in ihr. Er küsste sie erneut. Dieses mal länger und leidenschaftlicher. Diesen Moment hatte er gleichermaßen herbei gewünscht, wie gefürchtet. Als er sich löste, blickte er sie wieder an. "Du kennst mich nicht gut genug", sagte er und es klang fast wie eine Warnung.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 2:36

Als Shawn ihr sagte, dass sie ihm ebenfalls etwas bedeutete, bildete sich zum ersten Mal richtige Hoffnung bei Palina. Vielleicht konnten sie es ja doch schaffen. Und vielleicht, wer wusste das schon, vielleicht sollte es auch genauso sein. Was, wenn es kein Zufall war, dass ausgerechnet er in die Vergangenheit reisen sollte, um ihr zu helfen? Palina wollte ihn jetzt nicht einfach so ziehen lassen. Vorallem nicht, weil er glaubte, nicht gut genug zu sein. Das war absurd, er war perfekt. In Palinas Augen war er perfekt. Shawn widersprach ihr erneut, aber auch Palina schüttelte den Kopf. „Das mag sein, aber du bist mein Engel, mein Held. Das ist meine Entscheidung.“, Palina lächelte erneut. Er konnte ruhig wissen, wie viel er ihr bedeutete. Er hatte soviel für sie getan und sie war ihm dafür unendlich dankbar. Als Shawn ihre Hand nahm, hatte Palina Angst, dass er sie von sich schieben würde. Stattdessen küsste er sie erneut. Palina erwiderte den Kuss nur zu gerne, sie war wie Wachs in seinen Händen, wollte nie wieder damit aufhören. Die Gefühle, die er in ihr auslöste, waren unbeschreiblich. Leider löste sich Shawn nach einer gefühlten Ewigkeit trotzdem wieder von ihr und bei seinen Worten, die wirklich ernst klangen, musste Palina dennoch lächeln. „Dann will ich dich eben kennenlernen.“ Sein besorgter Blick verschwand noch immer nicht komplett. „Hey...du wirst mich jetzt nicht mehr los. Also hör auf es zu versuchen.“, ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, sie drückte seine Hand sanft und verschränkte ihre Finger dann mit seinen. „Komm, ich weiß wo es zur Bibliothek geht.“, sie kräuselte ihre Nase und grinste immernoch. Vielleicht würde ein bisschen Ablenkung ganz hilfreich sein. So oder so würde Palina ihn auf keinen Fall verlassen, egal wie sehr er versuchte sie vor ihm selbst zu warnen.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 2:49

Shawn würde natürlich weiter spielen können - weiter die Maskerade spielen, die er bis jetzt aufrecht hielt, doch er wollte nicht mehr. Er konnte diese Lüge einfach nicht länger ertragen. Auch wenn dies vielleicht bedeutete, dass sie ihn für den Rest ihres und seines Lebens hassen würde. Zumindest würde er dann wieder in den Spiegel blicken und ein Stück seiner selbst wieder sehen. Vor allem aber würde er aufhören Pali zu hintergehen. Er fühlte sich elendig wegen dem, was er vorgab. Er fühlte sich schuldig für alles, was er in seinem Leben angerichtet hatte. Einen Scherbenhaufen hatte er errichtet und nun war er gezwungen barfuß darauf zu tanzen, bis er kraftlos zusammen brach. Nein, Palina hatte ihn wirklich nicht verdient. Sie war ein elfenhaftes, herzliches Wesen und er war alles andere als das. Er war Abschaum. Zunächst lächelte er noch, küsste sie und wollte diesen Augenblick nicht mehr los lassen, doch auch die Realität stürmte mit erschreckender Geschwindigkeit auf ihn ein und schien ihn mehr denn je zu erdrücken. Sein sorgenvoller Blick verschwand noch immer nicht. Als sie meinte, dass sie ihn kennen lernen wollte, brachte er ein lautloses Lachen hervor. "Glaub mir. Das willst du wirklich nicht", sagte er und holte tief Luft. Er fuhr sich durch die Haare, doch Pali wollte all seine Warnungen nicht hören. "Oh, Gott", sagte er und bereitete sich innerlich auf das vor, was er ihr zu sagen hatte. Doch er war nicht bereit, das würde er nie sein. Die Wahrheit würde aber so oder so ans Licht kommen. Früher oder später. "Ich habe dich angelogen. Ich bin nicht aus der Zukunft und hier um deinen Tod zu verhindern. Das war alles gelogen." Ihm drehte sich der Magen, als er dies aussprach.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 3:11

Palina wollte die schlechten Gedanken jetzt erst einmal vertreiben. Sie war verliebt in ihn und sehr wahrscheinlich ging es ihm genauso. Da gab es nicht viel darüber nachzudenken. Nach all dem hin und her fühlte sich Palina wahnsinnig glücklich. Natürlich konnte es kompliziert werden, wenn man ihre Geschichte besah und dann seine. Es war sicher nicht einfach, aber sie würden das schaffen. Er musste nur aufhören sich selbst so schlecht zu stellen. Denn das war er nicht. Auch als Palina ihm versicherte, dass sie nicht gehen würde, veränderte sich nichts an seiner Haltung. Ganz im Gegenteil. Er wirkte plötzlich angespannt, fuhr sich nervös durch die Haare. „Shawn...“, Palina kam nicht viel weiter. Bei seinen Worten verschwand ihr Lächeln langsam aus ihrem Gesicht. Fast wie in Zeitlupe ließ sie seine Hand los. Für einen kurzen Augenblick konnte Palina überhaupt nicht richtig verarbeiten, was er da sagte. Er hatte sie belogen. Seine ganze Geschichte war eine Lüge. „Was?...aber...“, murmelte Palina und suchte nach Worten, „Aber wieso bist du dann hier?“ Palina blickte zu Boden, ging alles nocheinmal genau in ihrem Kopf durch. Und dann dämmerte es ihr. Ihre ersten Zweifel...ihr Misstrauen ihm gegenüber. Es war berechtigt gewesen. Palina wurde schlecht. Das alles hier, war nur ein Spiel gewesen. Er wollte sie nicht retten. Seine Ziele sahen komplett gegenteilig aus. Palina hob ihren Blick und sah ihn an. Das konnte nicht wahr sein. Sie schüttelte den Kopf. „Nein....“, flüsterte sie und Tränen bildeten sich in ihren Augen. Wie hatte sie nur so naiv sein können? Sie war eine naive, blöde Kuh und sie hatte sich in ihn verliebt. Und ihre neuerlangte Freiheit war nur Schein gewesen. Palina schloss ihre Augen und versuchte die Tränen zurückzuhalten, aber sie schaffte es nicht. Es kam ihr vor, als würde ihr langsam die Luft zum Atmen ausgehen. Sie konnte sich nicht rühren.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 3:27

In ihm tobte ein tosender Sturm, der ihn innerlich in tausend Stücke zerfetzte. Vielleicht war es sogar besser, wenn sie nun wusste, woran sie war. Es würde sie stärker machen, vorsichtiger. Sie würde überleben. Sie war ein Kämpfernatur und würde sich weiter durchschlagen ohne ihn. Was mit ihm passierte war egal - ihm war nicht mehr zu helfen. Seine Seele war verdorben und alles was er tun konnte, würde zu seiner rechtmäßigen Strafe führen. Der alte Hass auf seinen Vater brannte erneut in ihm auf, doch er projizierte sich auf ihn selbst. Noch nie hatte er einen Menschen geliebt. Noch nie hatte er sich so von einem Mädchen angezogen gefühlt wie von Palina, doch war sie besser ohne ihn dran. Jeder war besser ohne ihn dran. Seine Seele war verkauft - vielleicht nicht an den Teufel - aber was machte dies schon für einen Unterschied. Die Illusion, dass sie und er jemals ein glückliches Paar sein könnten, brach wie ein Kartenhaus zusammen. Er erzählte ihr die Wahrheit. Zumindest setzte er damit an. Den Rest würde sie sich schon von alleine zusammen reimen können. Es brach ihm das Herz sie weinen zu sehen. Er trat näher und wollte sie trösten, doch würde sie nun sicher nichts mehr von ihm wissen wollen. Dennoch legte er eine Hand an ihre Wange und blickte sie an. "Es tut mir leid" Er wollte schreien, weinen, zusammenbrechen, doch fühlte er sich wie benommen. "Ich, ich... Meine Gefühle waren nicht gelogen", sagte er schließlich, doch wich wieder von ihr. "Es tut mir so leid." Auch ihm standen nun Tränen in den Augen. So verletzt hatte er sich lange nicht mehr gefühlt. Weinen tat er eigentlich fast gar nicht mehr. Er hatte sich eine harte Schale antrainiert. Allerdings bekam diese wohl doch leicht Risse. "Ich sollte dann wohl gehen."
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 11:58

Alles um Palina herum schien sich zu drehen. Nichts von dem, was sie geglaubt hatte, war echt gewesen. Aber sie war selbst Schuld. Sie kannte ihre Mutter, sie hätte es besser wissen müssen. In den letzten Monaten hatte sich Palina für so clever gehalten, weil sie immernoch am Leben war, obwohl ihr soviele nach dem Leben trachteten. Und dennoch war sie genau in seine Falle getappt, hatte alle seine Lügen geglaubt. Sich ihm geöffnet. Ihr Innerstes zog sich schmerzhaft zusammen. Womit hatte sie all das verdient? Sie hatte niemals jemandem etwas getan. Sie war kein schlechter Mensch. Aber scheinbar niemals gut genug. Das war der einzige Grund, warum jeder sie tot sehen wollte. Palina wusste nicht, wie lange sie das noch ertragen konnte. Sie wollte nicht ewig auf der Flucht sein. Vielleicht war es besser, wenn sie einfach aufgab. Palina weinte bitterliche Tränen, sie atmete laut und schwer, weil sie immernoch das Gefühl hatte zu ersticken. Ihr ganzes Leben kam ihr so falsch und schrecklich vor. „Du hättest mich töten sollen.“, meinte sie leise. Als er erneut auf sie zukam und ihre Wange berührte, wich sie sofort von ihm und schüttelte schnell den Kopf. Sie konnte seine Berührung jetzt nicht ertragen. Und seine Worte wollte sie nicht hören. Er war ein Lügner, alles was er sagte, war eine Lüge. Es ging hier nichtmal wirklich um sie, es ging um den Willen ihrer Mutter...und das Amulett. Und sie würde niemals aufgeben. Shawn entschuldigte sich wieder. „Das muss es nicht....“, sagte Palina und blickte einen Moment ins Leere. Dann griff sie nach ihrem Amulett und riss es sich selbst vom Hals. Sie griff nach seinem Arm und legte es in seine Hand. „Gib es ihr. Und sag ihr, sie muss selbst beenden, was sie angefangen hat.“, Palina blickte noch einmal in seine Augen. Er sah traurig aus, sie konnte seine Tränen sehen, aber es war nicht echt für sie. Nichts davon. „Ich will dich nie wieder sehen.“ Sie blinzelte und war verschwunden.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 12:50

Selbst jetzt, als Palina die Wahrheit gesagt hatte, war sie nicht annähernd so wütend auf ihn eingestürmt, wie er es verdient hatte. Ihr Lächeln jedoch war versagt und einer trostlosen Miene gewichen. Dies tat ihm beinahe mehr weh, als jedes Wort, dass sie ihm an den Kopf hätte werfen können. Vorher hatte er sie zum Lachen gebracht und jetzt würde sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Dennoch war er richtig gewesen ihr die Wahrheit zu sagen, auch wenn es sich momentan nicht so anfühlte. Er würde sie in Ruhe lassen, sie versuchen aus der Ferne irgendwie im Blick zu behalten und  zu beschützen. Das war alles, was er tun konnte. Wenn jemand davon mitbekam, war das Schlimmste das ihm drohte eine Ewigkeit der Folterungen und der endgültige Tod. Nicht viel Neues also. Als sie meinte, dass er sie hätte töten sollen, schüttelte er den Kopf. "Ich kann nicht", sagte er leise. Sie wich vor ihm zurück, vor dem Monster, dass er ihr nun offenbart hatte. Er wusste es würde falsch sein, sich auch nur einen Augenblick einzubilden, dass jemand wie sie jemanden wie ihn lieben könnte. Ihm wurde schlecht. Er legte die Stirn in Falten, als sie ihm das Amulett reichte. "Soll das ein Test sein?", fragte er. Er schüttelte den Kopf und wollte es ihr zurück geben, doch da verschwand sie bereits. Fluchend schlug er gegen eine Wand und ließ sich einfach an  Ort und Stelle zu Boden sinken. Ihm war gerade alles egal. Nur hätte Pali ihm dieses Amulett nicht geben sollen. Warum hatte sie das getan? Jetzt war sie angreifbar und verletzlich. Jemand anderes würde hinter ihr her sein können. Hastig versteckte er das Amulett. Niemand durfte wissen, dass er es hatte. Daraufhin hörte er erneut Schritte. Zach - einer seiner Kollegen. 'Gute Arbeit, Shawn. Wie immer, aber ehrlich gesagt hatte ich so meine Zweifel. Ich dachte Schauspiel wäre nicht so dein Ding. Aber gute Arbeit mit der Kleinen. Die hast du ja ziemlich um den Verstand gebracht.' Zach grinste und trat auf Shawn zu. Wo kam der nur auf einmal so schnell her. 'Gib es mir", forderte und meinte damit die Kette. Shawn stand vom Boden auf und tat, als würde er es ihm reichen wollen. Er wusste nicht, ob Zach ihm tatsächlich dieses Schauspiel abkaufte oder gerade selber spielte. Er blieb also vorsichtig. Eilig wie der Wind bewegte er sich hinter Zach und packte ihn von hinten am Hals. Hyperschnelligkeit war manchmal doch eine nützliche Gabe. Zach versuchte sich zu befreien, doch Shawn zückte eilig einen Dolch und tötete ihn. Darauf schimmerte er sich davon in seine Wohnung.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 13:32

Palina erschien in ihrer Höhle in der Unterwelt und sackte augenblicklich zu Boden. Sie konnte nicht mehr, dass war zuviel für sie gewesen. Sie war nicht stark genug, um mit soetwas klar zu kommen. Ihre Mutter hatte Recht gehabt. Sie war schwach und nutzlos. Palina brach erneut in Tränen aus. Lange hatt sie versucht alles zusammenzuhalten, aber jetzt lag ihre Welt endgültig in Trümmern vor ihr. Und sie sollte auch keinen Moment der Ruhe bekommen. Der Schutzzauber, der ihre Höhle eigentlich unsichtbar und nicht auffindbar machen sollte, zerbrach plötzlich und als Palina erschrocken aufblickte, sah sie einen fremden Mann nicht weit von ihr stehen. “Palina  St.Gerard....endlich lerne ich dich auch mal kennen.“ Palina richtete sich auf und konnte nicht begreifen, wieso er sie so einfach hatte finden können. Der Dämon schien ihre Gedanken lesen zu können. “Oh bitte, hast du wirklich geglaubt, dass so ein kleiner Schutzzauber ausreicht? Seitdem du das Amulett abgegeben hast, sind deine Kräfte nichts mehr wert.“ Sie blickte den Dämon wütend an, das war ja wirklich schnell gegangen. Sie wunderte sich nur, warum Shawn nicht persönlich gekommen war. Palina hob ihren Arm, sie wollte den Dämon mit ihrer Elektrokinese angreifen, doch er war schneller. Mit einer Druckwelle fegte er Palina äußerst unsanft gegen die nächste Wand. Er lachte. “So ein dummes, kleines Ding. Das Amulett war deine einzige Hoffnung und du gibst es so unüberlegt dem erstbesten Auftragskiller, den wir zu dir schickten. Wir wussten, dass er genau dein Typ ist.“ Palina presste ihre Lippen aufeinander. Erneut richtete sie sich auf, ihr tat alles weh und Blut lief ihren Arm hinunter. Sie wusste nicht, wo es herkam. „Mistkerl.“, meinte sie, griff nach einem Elixier, dass sie in der Hosentasche hatte und warf es nach ihm. Der Dämon fing Feuer und auch, wenn ihm das vermutlich nicht viel anhaben würde, nutzte Palina die Zeit um wegzurennen.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 13:58

Shawn hatte sich in seine Wohnung gebeamt, nachdem er noch alle Spuren des Mordes an Zach Leferty beseitigt hatte. Er kannte Zach nicht gut, aber da er zur gleichen Gruppierung wie er gehört hatte, lief man sich immer wieder über den Weg. Im Prinzip aber wusste er nichts über diesen jungen Mann und seine Lebensgeschichte. Ganz gleich jedoch, ob er in seinem Job mittlerweile aufging oder nicht, war er kaum anders als er. Auch er hatte sich irgendwie mit seinem Schicksal arrangieren müssen und ein Leben als Dämon leben müssen. Es half jedoch nichts sich darüber nun weiter Gedanken zu machen. Was geschehen war, war geschehen. Er hatte keine andere Wahl gehabt. Zach hatte alles beobachtet und hatte gesehen wie Pali ihm das Amulett gereicht hatte. Um sie zu schützen hatte er ihn umbringen müssen. Letztlich aber war es doch nur ein weitere Nummer auf seiner langen Abschussliste. Ein Mord mehr. Er hatte aufgehört zu zählen. Allerdings hatte er auch noch nie jemand ihn bekanntes getötet, bis auf Zach. Es fühlte sich seltsam an und doch war er deswegen innerlich nicht so durcheinander wie er es gedacht hätte. Seine Gedanken kreisten weiter um Palina, während er sich ein Glas Wasser einschüttete und trank. Irgendwie war die Sache mit Zach ziemlich einfach gewesen - zu einfach. War wirklich nur er ihm auf die Schliche gekommen? Irgendwas an der Sache war faul und mit einem mal bekam er ein ganz ungutes Gefühl. "Ich muss sie finden", murmelte er und stellte das Glas ab. Er suchte nach einem persönlichen Gegenstand von ihr und pendelte ihren Aufenthaltsort auf. Es zeigte ihm die Unterwelt an. Er schimmerte sich hinunter und sah nun Hank - einer der obersten Befehlshaber der Schwarzen Kobra, wenn man ihn so nennen wollte. Shawn kannte ihn gut - zu gut für seinen Geschmack. Er war nicht wie er - Er war ein sadistischer Killer aus Leidenschaft. Er fühlte sich nur gut und bestätigt, wenn er andere unterdrücken und quälen konnte. Hank lachte, als Palina ein Elixier nach ihm warf. "Feuer? Och, Süße. Wenn du wirklich ernsthaft glaubst mir auch nur einen Kratzer damit zuzufügen..." Palina rannte weg, doch Hank lief langsam weiter. "Lauf nur, lauf. Ich liebe Fangspiele."
Shawn war zum Glück noch nicht erkannt worden. Er schimmerte sich an Palinas' Seite und holte das Amulett hervor und reichte es ihr, während er mit ihr Schritt hielt. "Hier, schnell!", rief er und blickte sich nach Hank um, der nun das Gesicht verzog.
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BeitragThema: Re: Shawn & Palina   Shawn & Palina EmptyMo 9 Jun 2014 - 14:39

Palina verstand nicht, warum man sie zusätzlich noch so quälen musste. Diese Dämonen sollten es einfach hinter sich bringen. Stattdessen spielten sie ihre Spielchen mit ihr, einer nach dem anderen durfte sie ordentlich in den Wahnsinn treiben. Und immernoch machte ihre Mutter sich nicht persönlich die Hände schmutzig. Sie war feige. Palina verachtete ihre Mutter dafür. Für alles. Wie Palina es erwartet hatte, machte Hank das Feuer absolut nichts aus, aber er ließ sich Zeit, wollte sie erst noch ein wenig jagen. Es war grausam, Palina wusste nicht mehr, was sie tun sollte. Sollte sie sich überhaupt noch wehren, wenn es sowieso nichts brachte? Als Shawn plötzlich neben ihr erschien, erschreckte sich Palina und wich sofort zwei Schritte von ihm. Ihr Atem ging schneller und sie sah auf das Amulett, dass Shawn ihr reichen wollte. Das musste ein Scherz sein. Ein grausamer Scherz. Er hatte ihr doch wirklich schon genug angetan. Und jetzt tat er erneut so, als wollte er ihr helfen? Palina hatte das Gefühl den Verstand zu verlieren. Sie wusste nicht mehr, was Realität war und was nicht. Sie dachte sogar darüber nach, dass das Amulett in seiner Hand ein Falsches sein konnte, mit dem er sie bloß in Sicherheit wiegen wollte. Sie stieß Shawn von sich. „Lass mich in Ruhe!“ Als sie sich umsah, erblickte sie Hank, der sie fast wieder erreicht hatte. Er wusste genau, was Shawn da tun wollte, aber zum Glück traute Palina ihm nicht mehr über den Weg. Braves Mädchen. Hank lachte laut, genauso gefiel es ihm. Beide rannten geradewegs in ihr Verderben. Und das Shawn nun hier war, passte ihm sehr gut. Das würde ein schönes Finale werden. Hank murmelte leise ein paar Wörter in einer anderen Sprache und konnte dann sehen, wie etwas an Shawns Rücken unter seinem T-Shirt kurz aufleuchtete. Es war das Tattoo. Nicht viele wussten, dass es mehr als nur ein Zugehörigkeitssymbol war. Für alle die, die durch all die Foltermethoden noch nicht gebrochen genug waren, war das eine weitere Maßnahme. Durch den Zauber war Shawn nun gezwungen Hanks Willen zu erfüllen. Und Hank wollte, dass Palina starb. Zu gerne hätte er es auch selbst getan, aber er wusste, dass es Shawn komplett zerstören würde.
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